And the Winner is…

Herzlichen Glückwunsch! Das Publikum hat entschieden und wir gratulieren dem Projekt Eine Welt = Deine Welt von Arche Nova – Initiative für Menschen in Not.

Die Preisverleihung für die drei Wettbewerbspreise und den diesjährigen Sonderpreis findet auf dem 5. UN-Day am 25.10. statt. Die Anmeldung ist noch bis morgen offen.

Die Lokale Agenda bei der Regionalkonferenz Bautzen

Im Rahmen der Fortschreibung der Sächsischen Nachhaltigkeitsstrategie fanden seit 2016 acht Regionalkonferenzen statt, um regionale Bedarfe aufzunehmen und bearbeitete Themen zu konkretisieren. Ziel war dabei, diese Themen aus Stadt und Land in die Fortschreibung der Sächsischen Nachhaltigkeitsstrategie einfließen zu lassen. Unsere Geschäftsführerin Julia Leuterer nahm an der diesjährig zweiten Regionalkonferenz in Bautzen am 27. September teil.

Nach einführenden Worten des Oberbürgermeisters von Hoyerswerda, Stefan Skora, folgten mehrere Vorträge, eine Diskussionsrunde und Workshops. Zu Beginn legte Markus Will die verschiedenen Verständnisse von Nachhaltigkeit dar und gab Empfehlungen zur Bewertung und Ausrichtung der gesellschaftlichen Entwicklung. Anschließend stellte Prof. Dr. Bernd Delakowitz das Nachhaltigkeitsmanagement seiner Hochschule Zittau/Görlitz anhand verschiedener Projekte vor.

Felix Sühlmann-Faul schloss den Programmteil mit einem Vortrag zu den Chancen und Risiken von Digitalisierung ab. Er wies auf den oft hohen Energieverbrauch der digitalen Anwendungen hin und zeigte, dass die Ausweitung der technischen Möglichkeiten und die damit verbundene steigende Geschwindigkeit der Datenübertragung zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch- zu einem Reboundeffekt- führen. Als positive Entwicklung betrachtete er die mögliche Ressourceneinsparung im Arbeitsalltag.

In der nachfolgenden Diskussionsrunde wurden die Vorträge zusammengeführt und die Vorteile der guten Zusammenarbeit der Städte in der Region hervorgehoben. Als Problemfelder wurden die Elektrifizierung des Schienennetzes, der Ausbau des ÖPNV, Bleibeperspektiven für die Jugend und der Strukturwandel im Rahmen des Braunkohle-Ausstieges identifiziert.

Workshops fanden zu folgenden Themen statt:

  • Gutes Leben – gutes Wohnen – Potenziale und Herausforderungen in Stadt und Land
  • Abgehängt oder mittendrin – Erreichbarkeit und Mobilität in Ostsachsen
  • Die Region in Wert setzen – Chancen regionaler Marken und Vermarktung

Generell fiel bei den Themen auf, dass Stadt und Land viel enger zusammenarbeiten müssten, damit z.B. weder Leerstand auf dem Land noch Nachverdichtung in der Stadt als losgelöste Herausforderungen betrachtet werden, sondern zusammen gedacht werden müssen.

Alexander Ahrens, Stefan Skora, Ralf Elsässer, Bernd Delakowitz, Wolfgang Zettwitz, Uwe Röglin, Felix Sühlmann-Faul und Sabine Heymann bei der Diskussionsrunde
Felix Sühlmann-Faul

Rückblick auf die Aktionstage „Bewusst Leben Lernen“

Das waren die Aktionstage „Bewusst Leben Lernen“ im Bahnhof Dresden-Neustadt:

Zum ersten Mal wurden die druckfrischen und nachhaltigen Ausstellungs-Banner der Landesausstellung „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen 2018“ am Donnerstag den 13. September 2018 aufgebaut. Die Ausstellung zeigt 19 Initiativen aus Sachsen, die innovative Bildungsarbeit leisten, Angebote dazu machen, zum Mitmachen inspirieren und Erfahrungen austauschen. Der Ort dafür ist sehr besonders. Die Empfangshalle des Bahnhof Neustadt ist groß und lichtdurchflutet. Hier ist immer Bewegung, denn der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt in Dresden, der Fernverkehr und ÖPNV verbindet und mit den ansässigen Shops die Menschen auf die Schnelle mit dem Wichtigsten versorgt. Außerdem hat sich die Bahnhofshalle auch als Ausstellungsbahnhof etabliert.

Und nun wuseln viele helfende Hände in der hallenden Mitte des Bahnhofs. 20 bunt gestaltete Sitzwürfel der Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) stehen dazwischen und sofort legen Reisende erleichtert eine Tasche darauf ab, setzen sich, blicken kurz auf ihr Handy und fangen an die Ausstellung wahrzunehmen. Eine ausgeborgte Couch und „Leipziger Kisten“ aus dem Hechtgrün-Gemeinschaftsgarten machen die Aktionsfläche zwischen den Aufstellern gemütlich und erschaffen mitten im Bahnhof Wohnzimmeratmosphäre. Das ist das Ziel der Ausstellung – die BNE-Angebote sollen den Menschen im Alltag begegnen.  Und schon sitzen sie Macher/innen des ersten Projektes der Ausstellung, der Bildungsstelle Globales Lernen vom aha – anders handeln e.V., persönlich auf der Couch. Sie laden mit fairem Kaffee und Keksen alle Interessierten ein, ihr Projekt kennenzulernen und zwanglos ins Gespräch über Globales Lernen und eigenes Engagement zu kommen.

Wieder kommt Bewegung in die Halle. Die Vorbereitungen der feierlichen Eröffnung beginnen. Um 15 Uhr erklingt Musik vom „Duo Mar“ und damit zieht lauschende Ruhe in die sonst so lebhafte Halle ein. Esther Heinke von der Lokalen Agenda Dresden hat die Ausstellung organisiert und begrüßt alle Anwesenden. Im ersten Redebeitrag von Albrecht Handke, BNE-Referent des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, wird die Nachhaltigkeit der Ausstellung an sich hervorgehoben und gelobt. Kathrin Uhlemann von der LaNU, als fester Kooperationspartner der Ausstellung und gleichzeitig verantwortlich für den Beteiligungsprozess der Sächsischen Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030, motiviert zur Teilnahme an der Onlinekommentierung des ministerialen Entwurfs der BNE Strategie. Als letzter Redner betonte Ronny Keydel von der Fachstelle Globales Lernen Sachsen das lebenslange Lernen und wie wichtig es ist, immer wieder Verkettungen in dieser globalisierten Welt zu erkennen und unser Handeln mit seinen Konsequenzen darauf abzustimmen. Anschließend konnte jeder mit Bio-Federweißer und regionalen Weintrauben die Initiativen kennen lernen und sich mit den anderen Gästen unterhalten.

Damit war die Ausstellung eingeweiht und Freitag gingen die Aktionstage weiter mit dem in Dresden entwickelten Fahrradkino „Pedalofaktur“. Gezeigt wurden Kurzfilme der Dresdner Medienprojekte Stories of Change und dem Sukuma Award. Am Nachmittag wartete Cambio e.V. mit dem nächsten Höhepunkt auf: An einem mitgebrachten Aufsteller konnten sich die Passanten zu Müll und Plaste informieren und den persönlichen ökologischen Fußabdruck berechnen lassen. Eins, zwei, drei wurden die Ausstellungs-Banner dafür bei Seite getragen und es entstand eine Bühne für die erste Müllperformance, die der Bahnhof je gesehen hat (Künstlerin Franziska Gerth). Am Samstag konnten Klein und Groß Samenmischungen von Wildblumen anmischen und für den Garten mitnehmen. Dazu informierte die Natur- und Umweltschule Dresden zum Stand ihrer Aktivitäten. Gut gelaunt traf am Sonntagvormittag die Geflüchteten-Initiative IDA – In Dresden Ankommen im Bahnhof ein.  Die Zeit mit IDA verging wie im Flug mit regen Unterhaltungen und dem Üben arabischer Schriftzeichen. Der letzte Programmpunkt mit dem Vortrag „Nachhaltige Zukunft im Verkehr? Ein Blick auf die aktuelle Verkehrsinfrastrukturplanung des Bundes“ von Richard Hartl (TU Dresden) im Konferenzraum des Bahnhofs Dresden-Neustadt, rundete die Aktionstage ab und leitete über auf die startende Europäische Mobilitätswoche in Dresden.

Wir danken allen unseren Kooperationspartnern ganz herzlich für die Ermöglichung der Landesausstellung und der vielfältigen Aktionstage!

Hier finden Sie die Onlinepräsenz der Ausstellung und die kommenden Stationen der Landesausstellung.

Lokale Agenda Dresden bei der Verkehrs­wende­konferenz

Unsere Geschäftsführerin Julia Leuterer war auf der Verkehrswendekonferenz Süd-Ost als Podiumsgast eingeladen. Ihre Impressionen hat sie in einem kurzen Artikel festgehalten:

Abschlusspodium mit Katja Meier, Stephan Kühn (MdB), Julia Leuterer (LA Dresden), Raoul Schmidt-Lamontain (Baubürgermeister), Christoph Erdmenger (Verkehrsministerium BW), Sabine Drewes (Heinrich-Böll-Stiftung) (v.l.) Foto von Cornelia Kurbjuhn

Über 130 Teilnehmende saßen letzten Freitag im Hygienemuseum zur Verkehrswendekonferenz Süd-Ost, organisiert durch die Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit der Stiftung weiterdenken, dem VCD Elbe-Saale und dem ADFC Sachsen e.V.

Wie läuft die Verkehrswende anderswo?

Einen inspirierenden Input (hier im Livestream sehen) gab Martin Blum von der Mobilitätsagentur aus Wien, der die verschiedenen Maßnahmen der Stadt Wien beschrieb, die zur Erreichung einer höheren Lebensqualität in der Stadt eingeführt wurden. Wien ist demnach eine richtige Öffi-Stadt, mit derzeit insgesamt 73% „grüner“ Mobilität. Die Stadt arbeitet dabei auf klar kommunizierte Ziele hin, denn sie will diesen Anteil in 2025 auf 80%, in 2030 auf 85% erhöht haben. Entscheidend hierbei sind auch die Preise. So hat Wien das 356,- EUR Jahresticket für den ÖPNV eingeführt, mit dem erklärten Ziel, dass dessen Nutzung nicht mehr als 1,- EUR pro Tag kosten soll. So hat es Wien bereits geschafft, mehr Jahreskartenbesitzer als Autobesitzer zu haben.

Zusätzlich zu der hohen ÖPNV-Nutzung will Wien den Radverkehr weiter fördern und 2.000 bis 3.000 neue Fahrradstellplätze pro Jahr bauen. Auch an die Fußgänger wird in Wien gedacht, denn Wien hat derzeit 90 Fußgängerzonen eingerichtet. Blums Tipp für das Voranbringen der Verkehrswende in anderen Städten ist, immer vordergründig die Lebensqualitäten zu kommunizieren, die durch eine Änderung im Verkehrsverhalten einzelner für alle erreicht werden sollen und mit positiven Bildern zu arbeiten.

So könnte auch die für Deutschland typische Emotionalität beim Thema Verkehrswende gemindert werden, auf die der zweite Redner Floris Beemster als einen Unterschied zwischen den Niederlanden und Deutschland verwies. Er zeigte Bilder aus Amsterdam und Utrecht aus den 70er Jahren, als diese Städte autogerecht umgebaut werden sollten und Staus und parkende Autos die ohne hin schon engen Straßen verstopften. Durch massiven zivilen Protest war es damals zu der Verkehrswende in den Niederlanden gekommen, bei der die Städte hinzu Fußgängerfreundlichkeit und Fahrradinfrastruktur ausgebaut wurden.

Was ist in Dresden gerade dran?

Bei dem folgenden interaktiven Teil war ich beim Workshop „In die Köpfe, aus dem Rathaus, auf die Straße – Die Mobilitätswende umsetzen“, mit Anne Klein-Hitpass von Agora Verkehrswende und Floris Beemster als Gäste und moderiert durch Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. Als Fazit erarbeiteten die Teilnehmenden, dass jede Stadt ihre eigenen, konkreten Ziele für die Lebensqualität und damit die Verkehrsentwicklung erarbeiten soll, für die Umsetzung der Ziele bestehende Chancen nutzt sowie Mut zur Durchführung hat und diesen Prozess mit positiven Bildern und Geschichten unterstützt.

„Wir müssen das Grundgesetz auf die Straße holen, nämlich die dort festgeschriebene Gleichberechtigung aller Menschen und damit auch Verkehrsteilnehmenden. Derzeit werden Autofahrende aber strukturell bevorteilt. Eine Verkehrsgerechtigkeit besteht derzeit nicht.“ Sen.-Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens vom Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr der TU Dresden

Was nehmen wir mit?

In der Podiumsdiskussion (hier im Livestream zu sehen) mit Raoul Schmidt-Lamontain, Stephan Kühn (MdB), Christoph Erdmenger und Julia Leuterer ging es abschließend um die Frage, „Gute Ideen: Und wie wird daraus Politik?“.

„Die Verkehrswende ist auf Bundesebene derzeit unterfinanziert.“ Stephan Kühn

Auch wenn wir in der Diskussion das Pin-Pong-Spiel von „wer ist jetzt zuständig für die nächsten Schritte in der Verkehrswende – Bund oder Land, Politik, Verwaltung oder Zivilgesellschaft?“ nicht ganz vermeiden konnten und das Thema derzeit auf Bundeseben trotz den Klimaziele der BRD wenig Relevanz hat, war die Quintessenz für mich am Ende diese: Wir sollten in Dresden unsere vorhandenen Stärken wie z.B. ein sehr gutes ÖPNV-Angebot und einen hohen Grünflächenanteil fördern und die vorhabenden Konzepte (Verkehrsentwicklungsplan 2025plus, Radverkehrskonzept, Fußverkehrskonzept in Entstehung) mutig und konsequent umsetzen.

Unser Ziel muss darüber hinaus sein, mit allen Willigen ein breites Bündnis zu schmieden, um auf Stadtebene unsere Lebensqualität-Ziele wie gute Luft, wenig Lärm, Sicherheit im Verkehr, ruhige Begegnungsorte, sichere Schulwege etc. mit positiven Bildern zu kommunizieren. Denn diese Ziele werden von Mehrheiten in der Bevölkerung mitgetragen. Mit einem Fokus auf die gewünschte Lebensqualität kann bei Konflikten bei einzelnen konkreten Maßnahmen wie z.B. der Wegfall von Parkplätzen, immer wieder mit diesen positiven Zielen verknüpft werden. Verkehrswende muss eben neben guter Planung auch Storytelling und gutes Marketing sein, um den Übergang für alle hin zu einer verkehrsgerechten, lebenswerten Stadt zu erleichtern.

Die Lokale Agenda bei der 18. Jahres­konferenz des RNE

Eindrücke von unserer Projektkoordinatorin Christine Mantu

„Die Nachhaltigkeitsziele sind das best gehütetste Geheimnis der Bundesrepublik Deutschland“ , so die Einschätzung der ehemaligen Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. Diesen Montag fand die 18. Jahreskonferenz vom Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) im Berliner Tempodrom statt. Unsere Projektkoordinatorin Christine Mantu war mit Karl Kretschmer, Geschäftführer von Permagold vor Ort und teilt mit uns einige persönliche Eindrücke:

mit Karl Kretschmer von Permagold

Bei der Jahreskonferenz des RNE stand das Peer Review, ein internationales Gutachten, das die vorgelegte Nachhaltigkeitsstrategie des Rates bewertet, der ausländischen Expert*innen im Fokus. Die beeindruckende Helen Clarke, ehemalige Premierministerin von Neuseeland und Leiterin der Expert*innengruppe lobte die Einzigartigkeit, ausländische Peers eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie bewerten zu lassen. Allerdings kritisierte sie es gäbe zu viele „red-flag-Indikatoren“, an denen zu erkennen sei, dass Deutschland zum Teil „off-track“ sei. Dazu gehören Faktoren, wie die Bio-Diversität, der Zustand des Grundwassers, die Erreichung der Klimaziele genauso wie der gesellschaftliche Zusammenhalt und das steigende Übergewicht der Bevölkerung. Deutschland müsse sich seiner Verantwortung bewusst sein, denn „what happens in Germany, matters globally“, so Clarke.

Helen Clarke, Marlen Thieme und Angela Merkel bei der Übergabe des Reviews

Auch für Marlehn Thieme, Vorsitzende des RNE, fällt die Bilanz ernüchternd aus: „Ohne falschen Alarmismus müssen wir feststellen: Wir haben Anlass zu großer Sorge“. Daraufhin folgte ein für mich beeindruckender Moment, der dokumentiert, dass wir zumindest bei „Ziel 5“ (Geschlechtergeschleichstellung) der SDG’s Fortschritte gemacht haben: Die Übergabe, des Peer Reviews von Helen Clarke an Angela Merkel, begleitet und moderiert von Marlehn Thieme. Drei gestaltungsmächtige Frauen auf einer Bühne. Ich empfand es als wunderbares, wenn auch längst überfälliges Bild in 2018. Ein Wermutstropfen folgt durch die eingangs zitierte Heidemarie Wieczorek-Zeul: Das bestehende Gender-Gap in Deutschland bei der Vergütung von Lohnarbeit sei nicht mehr hinnehmbar.

Die anschließende Rede der Bundeskanzlerin gab den Anwesenden zu verstehen: es geht schon so seinen Gang mit der Nachhaltigkeit, wenn auch langsamer als es sich die Meisten wünschen. Ernüchternd war auch, dass Frau Merkel in ihrer Rede einen Schwerpunkt auf die sogenannte „illegale Migration“ und den Schutz der Außengrenzen legte, ohne Bezug auf die SDG’s und die globale Wertschöpfungskette zu nehmen.

Weitere Referent*innen und Expert*innen gaben den Tag über Impulse und verdeutlicheten, dass es an jeder Stelle, im Sport, in den Medien, in der Kommunalpolitik, Nachhaltigkeitstrategien benötigt. Ulrich Sierau als Oberbürgermeister der Stadt Dortmund stach für mich besonders heraus. Unter ihm wurde die Stadt Dortmund als „Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2014“ ausgezeichnet. Für ihn ist nachhaltige Entwicklung eine Leitlinie in jedem Bereich und eng mit Partizipation und Bürger*innenbeteiligung verknüpft. Sein Engagement verdeutlicht umso mehr, dass in Dresden in Sachen nachhaltiger Entwicklung noch deutlich Luft nach oben besteht.

Maden-Parmesan-Cracker von Sarah Wiener

Abschließend kann ich nicht umhin, von meinem persönlichen Highlight der Jahreskonferenz des RNE zu berichten: Das Catering von Sarah Wiener. Sie ist nicht nur als Fernsehköchin und Stiftungsgründerin der Sarah Wiener Stiftung sondern vor allem als Aktivistin bekannt. Sie setzt sich für regionale und saisonale Küche sowie für mehr Tierwohl in der „Nutztier“-Haltung ein. Sie beweist, dass nachhaltiges und leckeres vegetarisches Catering auch bei Großveranstaltungen möglich ist – wenn auch die Proteinquelle der Zukunft, wie auf dem Foto zu sehen, zunächst etwas gewöhnungsbedürftig erschien.

Bleibt festzuhalten: Nun müssen nach einer tollen Konferenz auch Taten folgen, denn die Zeit wird knapp wieder „on-track“ zu kommen.

#RNE18 #LADD #nachhaltigkeit #nachhaltigkeitsstrategie

Die Lokale Agenda belebt die Initiative „Grüne Stadt“ wieder

Zahlreiche Dresdner Unternehmen reden nicht nur, sondern handeln im Sinne der Nachhaltigkeit. Dazu gehören beispielsweise die klimafreundliche Versorgung mit Strom, die Bestrebungen um autarke Energieversorgung in Dresden–Kaditz, attraktive und umweltfreundliche Nahverkehrsangebote sowie das Engagement für eine attraktive, saubere Stadt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Dresdner Unternehmen und Organisationen kommunizieren ihre vielfältigen Aktivitäten,- wenn überhaupt – unabhängig voneinander. Im Rahmen eines längerfristigen Konzepts will der Initiativkreis dazu anstoßen, die Kräfte in der Stadt für eine gemeinsame Kommunikation der Aktivitäten für eine „grüne“ Stadt zu bündeln.

Mitglieder:

 

Die Agenda im Reflexions­prozess

Die Welt unterliegt einem ständigen Wandel. Zum zwanzigjährigen Bestehen des Vereins und zwanzig Jahren Einsatz für nachhaltige Entwicklung in Dresden und Sachsen wollen wir unsere Arbeit reflektieren und neu fokussieren. Einen Schritt sind wir schon gegangen: Wir haben unsere Kooperationspartner/innen und Mitglieder/innen zu ihrer persönlichen Wahrnehmung und Einschätzung der Lokalen Agenda-Arbeit befragt. Hier möchten wir für Sie ausgewählte, selbstkritische und zukunftsweisende Ergebnisse zusammenfassen:

An der Online-Umfrage beteiligten sich 36 Personen und Institutionen, die in den letzten Jahren mit uns kooperierten haben oder sich für eine nachhaltige Entwicklung in Dresden engagierten. Zunächst wurde die bisherige Arbeit der Lokalen Agenda eingeschätzt. 78% der Befragten befanden, dass die Arbeit der Lokalen Agenda einen mittleren bis großen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet hat. Den Beitrag zum Bewusstseinswandel in der Stadt sahen die Befragten dagegen geringer: 75% sehen hier nur einen kleinen bis mittleren Beitrag durch die Lokale Agenda. Die Lokale Agenda steuert im mittleren bis guten Maße dazu bei, nachhaltige Themen präsenter und lokale Initiativen sichtbarer zu machen (78%). Jedoch regen wir aus Sicht der Akteur/innen die Dresdner/innen nur gering bis mittel zum konkreten nachhaltigen Handeln an (83%). Die Aktivität der Lokalen Agenda zur Schaffung von Kooperationen und Synergien zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitsakteur/innen sowie in der Kommunikationsunterstützung zwischen Stadtpolitik und –verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft wirkt sich positiv aus, finden 75% der Befragten.

Foto der Klausurtagung der Lokalen Agenda für Dresden

[…] für die gegebenen Kapazitäten leistet die LA21 unheimlich viel. Doch wenn man den Kontext der Stadtgesellschaft Dresden betrachtet, können 1 ½ Personen nicht gegen die Dynamik von 530 000 an. Es bräuchte viel mehr politische Unterstützung und Kapazitäten für die LA21.“ Vielen herzlichen Dank für die klaren Worte, deren Forderung wir unterschreiben. Zum Glück sind wir nicht allein, sondern arbeiten mit vielen Pionier/innen des Wandels in Dresden an vorderster Linie.

Geschätzt an der Arbeit der Dresdner Lokalen Agenda wird die Schnittstellen- und Vernetzungsfunktion zwischen Verwaltung und Initiativen sowie die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Akteur/innen und Sichtweisen (Übersetzungsfunktion). Weiterhin wird der Lokale Agenda Wettbewerb gelobt und das persönliche Engagement sowie die gute Arbeitsatmosphäre bei Kooperationen hervorgehoben. Vielen Dank, darüber freuen wir uns sehr!

Die Lokale Agenda bedient ein breites Themenspektrum, welches das Thema Nachhaltigkeit einerseits fordert. Andererseits vertraten einige Befragte die Meinung, die Agenda bräuchte mehr Durchsetzungskraft, ein klareres Profil und mehr Bürger/innennähe – „Ich vermisse die Radikalität (im gutem Sinne) bei inhaltlicher Tiefe und den Mut, unangenehm und deutlich zu sein,“ so eine weitere Position. Viele Befragte sprachen sich in den qualitativen Antworten für eine stärkere Öffentlichkeitswirksamkeit der Lokalen Agenda aus.

Dazu sagt Julia Leuterer, Geschäftsführerin der Lokalen Agenda: „Durch einige Antworten wurde uns bewusst, dass unsere Arbeit und Engagement von außen schwer zu überschauen ist. Wir werden also weiter an einer transparenten und übersichtlichen Darstellung arbeiten. So wollen wir dieses Jahr z.B. eine neue Webseite aufsetzen.“

Unsere befragten Kooperationspartner/innen sahen viele und heterogene Herausforderungen für die Arbeit der Lokalen Agenda auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt Dresden. Wie schaffen wir es alle Bürger/innen Dresden zu erreichen und auch zu überzeugen? Wie gestaltet man ein inklusives Konzept der Stadt-und Lebensveränderung? Wie überwindet man ideologische Barrieren? Welche der vielen Prioritäten und anzugehenden Themen haben Vorrang im eigenen Profil und Tätigkeitsbereich? Was hat wirklich Wirkkraft?

Als wichtigste zukünftige Schwerpunkte befinden die Befragten, dass wir Initiativen bekannter machen und vernetzen (81% wichtig bis sehr wichtig) sowie politischen Druck für nachhaltige Entwicklung erzeugen (78% wichtig bis sehr wichtig) sollten. Dabei interessierten sich die Befragten besonders für Themen der Stadtentwicklung (67%), des sozialen Zusammenhalts (50%), Ernährung (44%), Mobilität (44%), Wirtschaft (25%) und Energie (17%).

Was folgt aus diesen Ergebnissen?

Die Lokale Agenda Dresden wird in Zukunft vor allem folgende Funktionen fokussieren:

  1. Vermittlungsfunktion: zwischen Zivilgesellschaftlichen Engagement und der LH Dresden sowie Vernetzung von Initiativen untereinander
  2. Bündelungsfunktion: von Interessen von Initiativen und Zivilgesellschaft
  3. Brennglasfunktion: Interessensvertretung für Nachhaltigkeit
Leistungen der Lokalen Agenda für Dresden

NWID – Neues Wohnen in Dresden

Baugemeinschafts- und Wohnprojekte helfen den Dresdner Bürgern – von jungen Familien bis zu  Singles und Paaren 50plus – ihre Wohnwünsche zu realisieren, sich ein Umfeld in selbstgewählter Nachbarschaft zu gestalten und dabei soziale, ökono-mische und ökologische Lösungen zu finden, die den Zielen einer nachhaltigen Stadtentwicklung entsprechen. Gemeinschaftliche Bau- und Wohnprojekte binden deren Bewohner an ihren Wohnort und tragen zur Lebendigkeit und Stabilisierung von Stadtquartieren bei. Damit werden Altbauten neu genutzt und innerstädtischen Brachen bebaut. Die Selbstnutzer engagieren sich für Architekturqualität, für nachhaltige Bauweise und ein ansprechendes Wohnumfeld und bringen sich aktiv in die Entwicklung des Stadtteils ein. Gemeinsame Wohnformen sind eine mögliche Antwort auf eine sich verändernde Gesellschaft. In einer Zeit, die durch Individualisierung, demografischen Wandel, Veränderung der Familienstrukturen und die Veränderung sozialer und ethischer Werte gekennzeichnet ist, stellen sie einen Gegenentwurf zur Vereinzelung dar. So ergänzen sich die persönlichen Vorteile der Bewohner mit den Vorteilen für die Gesellschaft.

Ausführliche Informationen finden Sie unter www.nwid.de

Kontakt
Julia Leuterer
Tel.: 0351 4943 386 | Fax: 0351 4943 486
Mail: verein@dresdner-agenda21.de
www.dresdner-agenda21.de