Nachdem sich die letzten Monate über verschiedene Projekte aus ganz Dresden für den Lokalen Agenda Wettbewerb anmelden konnten, fand letzten Donnerstag die Vorstellung der nominierten Projekte statt. Der Wettbewerb ist in drei Kategorien unterteilt, wobei sich die Vorstellung nur auf die ersten beiden Kategorien „Bildung für nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliches Miteinander“ und „Nachhaltige Kinder- und Jugendprojekte“ bezog. Für uns war es ein Tag mit einigen unerwarteten Turbulenzen. Aufgrund der Bombenentschärfung in der Friedrichstadt mussten wir ganz spontan vom Torhaus auf die alte Umweltbibliothek ausweichen. Wir waren die erste Veranstaltung die seit dem Umbau in diesen Räumlichkeiten, dem Lichthof, stattgefunden hat und haben uns dort sehr wohl gefühlt. Bei leckeren Snacks und warmen Getränken führte uns Christine durch den Abend. Die Projekte hatten jeweils 5-7 Minuten Zeit für eine Vorstellung begleitet von Fragen aus der Jury und dem Publikum.
In der ersten Kategorie waren folgende Initiativen nominiert:
- „Dresdner Migrationsgeschichten: Frauen*stimmen sichtbar machen“ – Ausländerrat Dresden e.V.
- „cleema App“ – cleema GmbH
- „POP UP Radweg – Carolabrücke #Lückenschluss #GeRADeaus“ – Verkehrswende Dresden
- „Metro_polis“ – metro_polis n.e.V.
- „PALAIS.BIENEN“ – Bienenkollektiv eG i.G.
- „Schwarzer Garten“ Pyrolyse / Terra Preta / CO²Senke – KGV „Flora I“ e. V
Die Jury entschied sich dieses Jahr, den Preis zu splitten und einem Thema zu widmen – dem gesellschaftlichen Miteinander. Wir gratulieren dem Projekt „Dresdner Migrationsgeschichten: Frauen*stimmen sichtbar machen“ des Ausländerrats Dresden e.V. und dem Projekt „Metro_polis“ des metro_polis n.e.V.
Über „Dresdner Migrationsgeschichten: Frauen*stimmen sichtbar machen“:
„In unserem Projekt werden Frauen* mit Flucht- und Migrationserfahrung als ehrenamtliche Stadtführerinnen* aktiv. An Orten in Dresden, die mit ihren Biographien verknüpft sind, erzählen sie ihre persönlichen Geschichten und sprechen über Themen wie das Ankommen in Dresden und ihre Flucht. Somit sensibilisieren sie eine breite Öffentlichkeit für ihre spezifischen Erfahrungen und Perspektiven, räumen mit geschlechtsspezifischen Stereotypen auf und setzen sich aktiv gegen Rassismus ein.“ Hier gelangt ihr zu ihrer Website – wie wäre es mal mit einer etwas anderen Tour durch Dresden?
Fatema Khabour; Foto: Susanne Keichel
Über „Metro_polis“:
„metro_polis ist ein Gesprächsprojekt in Dresden, das dort stattfindet, wo Menschen jeden Tag versammelt sind: in den Straßenbahnen unserer Stadt. Der Name metro_polis verbindet die zwei wesentlichen Elemente des Projekts miteinander: métro (frz. für Straßenbahn) und pólis (griech. für Stadtgesellschaft).
Ziel ist es, Menschen zu den Themen in Austausch zu bringen, die sie bewegen und dabei Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wie kann gesellschaftlicher Diskurs konstruktiv in einer Zeit der zunehmenden Verständigungslosigkeit gestaltet werden? Und wie können möglichst viele Menschen daran teilnehmen?
Die DVB, die metro_polis unterstützt, stellt zur Durchführung des Projekts drei Sitzgruppen im hinteren Abschnitt einer Bahn zur Verfügung. Pro 4-er Sitzplatzgruppe wird es eine moderierende Person geben, die die Gespräche begleitet.“ Hier erfahrt ihr mehr über das Projekt.
In der zweiten Kategorie „Nachhaltige Kinder- und Jugendprojekte“ waren nominiert:
- „Kleine Friedenstauben“ – Kolibri e.V.
- „Lebenskunst – Nachhaltigkeitsheld:innen für Dresden“ – everyday for future Dresden zusammen mit dem Kinder- und Jugendbüro und der JugendKunstschule
- „Glitzerkiste“ – Gerede e.V.
Die Jury in dieser Kategorie, der Lions Club Dresden Agenda 21, hat sich als diesjährigen Preisträger für den Kolibri e.V. entschieden mit dem Projekt „Kleine Friedenstauben“. Herzlichen Glückwunsch!
Als Reaktion auf die verheerenden Folgen des Krieges in der Ukraine stellte der Kolibri e.V. binnen kürzester Zeit ein kostenloses Angebote für Vorschul- und Grundschulkinder aus der Ukraine, aber auch für alle Kinder, die Interesse daran haben auf die Beine. Dieses bietet eine Vielzahl an Lernmöglichkeiten:
– 2X wöchentlich Deutschunterricht
– 2X wöchentlich Ukrainischunterricht
– 2X wöchentlich musikalische Früherziehung
– 2X wöchentlich Tanzensemble „Kleine Friedenstaube“, das im Aufbau begriffen ist.
Alle Kurse werden von ausgebildeten Lehrkräften und Pädagogen durchgeführt.
Wir bedanken uns bei allen Menschen und Projekte, die sich beteiligt haben. Für uns war es eine Veranstaltung die Mut macht, und zeigt wie vielfältig und kreativ ein gemeinsames Engagement in Dresden aussehen kann. Wir hoffen ihr inspiriert damit auch andere Menschen, Ideen umzusetzen und mitzuwirken bei der Entwicklung hin zu einem nachhaltigen Dresden.
Bis zum 13.10.2022 könnt ihr auch noch bei der dritten Kategorie, dem Publikumspreis, abstimmen. Das Thema dieses Jahr „Kultur des Friedens“. Hier geht’s lang zur Abstimmung.