Eine kurze Zusammenfassung zur Klimakonferenz in Glasgow

Ein Beitrag von Annica Kögler

Der UN-Generalsekretär António Guterres ist mit dem Ergebnis der COP 26, die dieses Jahr vom 31. Oktober bis 12. November stattfand, nicht zufrieden und auch der Konferenzpräsident Alok Sharma zeigte sich zwischenzeitlich sichtlich erschüttert, berichtet das ZDF.

Erstmals wurde auf der UN-Klimakonferenz der weltweite Kohleausstieg besprochen. Die Vereinbarungen hierzu seien jedoch nicht ambitioniert und verbindlich genug, um einen weltweiten Kohleausstieg zur fristgerechten Erreichung der Klimaziele einzuläuten. Auch die Nutzung des fossilen Brennstoffes Erdgas als Übergangsressource in vielen Staaten ist aufgrund der damit verbundenen Methanemissionen kritisch zu betrachten.

Da das 1,5 Grad-Ziel, auf das sich die Staatengemeinschaft nun final in Glasgow einigte (vorher standen bis zu 2 Grad Celsius zur Diskussion), durch die aktuellen Vorhaben nicht erreicht werden kann, sind die Staaten dazu angehalten bis zur Konferenz im kommenden Jahr ihre Maßnahmen anzupassen und im 5-Jahres-Rhythmus zu berichten.

Zwar einigten sich die Mitgliedsstaaten auf die Bereitstellung von 100 Milliarden US-Dollar für Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen, jedoch wurde das vorangegangene Investitionsziel weder erreicht noch konnte festgelegt werden, wie die aktuell anvisierte Summe zustande kommen wird. Nicht zuletzt benötigten jedoch afrikanische Staaten dringend finanzielle Unterstützung für den Kohleausstieg, so das IPG Journal. Ein weiterer Streitpunkt ist die Kostenübernahme von Klimaschäden, zu der sich die Staatengemeinschaft auch auf dieser Konferenz nicht durchringen konnte. Als Erfolg der Verhandlungen wird der Pakt zwischen USA und China eingeschätzt (ZDF).

Eine weitere Besonderheit der diesjährigen Konferenz geht außerdem aus den Berichten von IPG Journal und Deutscher Welle hervor, wonach hürdenreiche Teilnahmebedingungen sowohl zu einem massiven Einbruch an Verhandlungsbeobachter:innen als auch zu einer Verschiebung der Teilnehmer:innen hinzu einer Mehrzahl an Vertreter:innen aus den Industriestaaten geführt hatte.

Weltweit werden die Treibhausgasemissionen, gemessen an den formulierten Klimazielen, in den nächsten zehn Jahren um 14 % steigen – zur Erreichung des Klimaziels müssten sie jedoch um 45 % im Vergleich zu 2010 sinken (klimareporter.de). Klimaexpert:innen prophezeien deshalb eine globale Temperaturerhöhung von drei bis vier Grad Celscius bis Ende des Jahrhunderts und die damit verbundene Ingangsetzung bestimmter klimatischer Kipppunkte.

Innerhalb der letzten Dekade verringerte Deutschland die Treibhausgasemissionen um lediglich ein knappes Prozent. Für eine im Deutschen Klimaschutzgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 müssten die Emissionen um weitere 60 % sinken.