Europas Rolle nach dem Wechsel im Weißen Haus – Neue Chancen für eine globale Friedenspolitik?

Do. 28. Jan 2021
18:45
Online-Event
Europas Rolle nach dem Wechsel im Weißen Haus – Neue Chancen für eine globale Friedenspolitik?

In den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene wiederholt herausgefordert. Nicht nur Russland und China haben die internationale Ordnung in Frage gestellt oder versucht, sie zu ihren Gunsten zu entwickeln. Mit dem Anspruch »America first« zeigten die Vereinigten Staaten von Amerika wenig Interesse an den traditionellen Instrumenten internationaler Kooperation. Angesichts des Amtsantritts des neuen US-Präsidenten Joe Biden und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris verbinden sich gerade in Europa große Hoffnungen auf eine Wiederbelebung multilateraler Zusammenarbeit.

Die Europäische Union ihrerseits hat sich in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht mit eigenen Problemen beschäftigt. Dabei steht die Welt vor Herausforderungen, die keine Region im Alleingang lösen kann. Im Mächtespiel zwischen den USA, Russland und China muss sich die EU mit einem eigenen Profil positionieren. Eine Möglichkeit könnte es sein, in der verändernden Weltordnung stärker auf die Fähigkeit der Europäer*innen zu setzen, Konflikte zu lösen und Frieden zu sichern.

Wie kann die EU die Chancen nutzen, gemeinsam mit der neuen US-Regierung und anderen Partner*innen die internationalen Beziehungen wieder konstruktiver zu gestalten? Was kann die EU dazu beitragen, dass die Weltgemeinschaft stärker auf Dialog setzt und gemeinsam daran arbeitet, Lösungen für langanhaltende Konflikte zu finden sowie neue zu vermeiden?

Die Diskutierenden:

Federica Mogherini ist seit September 2020 die Rektorin des Europakollegs in Brügge. Seit Januar 2020 ist sie Ko-Vorsitzende der Hochrangigen Gruppe der Vereinten Nationen für Binnenvertreibung. Zuvor war sie von 2014 bis 2019 die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsidentin der Europäischen Kommission. Davor war sie italienische Ministerin für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit (2014) und Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer (2008-14). Federica Mogherini ist ein Fellow der Harvard Kennedy School. Sie hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Rom „La Sapienza“.

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff hat seit 2009 den Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnung an der Goethe-Universität Frankfurt inne. Sie ist Direktorin des Friedensforschungsinstituts Frankfurt (PRIF) und Sprecherin des Research Institute Social Cohesion (RISC) sowie designierte Leiterin des Forschungsverbundes „Normative Ordnungen“ in Frankfurt. Außerdem ist sie Mitglied des Beirats der Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:). Bevor sie nach Frankfurt kam, hatte sie Positionen an der Universität Bremen und der Technischen Universität Darmstadt inne und war Gastprofessorin an der Hebrew University in Jerusalem.

John C. Kornblum kann auf eine langjährige Tätigkeit in den Vereinigten Staaten und Europa zurückblicken, sowohl als Diplomat als auch als Geschäftsmann. Er gilt als herausragender Experte für die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Europa, insbesondere in Mittel- und Osteuropa. Er diente von 1997 bis 2001 als US-Botschafter in Deutschland. Davor bekleidete er eine Reihe von hochrangigen diplomatischen Posten. Derzeit arbeitet er als Senior Counsellor für die internationale Anwaltskanzlei Noerr LLP und als Senior Adviser für das weltweite Beratungsunternehmen Accenture. Er erhielt 1964 einen B.A. von der Michigan State University und ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und das Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Weitere Informationen und Anmeldung hier