Umfrage zur Woche des guten Lebens

Dieser Frage geht die Umfrage der Woche des guten Lebens nach und braucht dafür eure Unterstützung!

Denn was in Köln mit einem „Tag des guten Lebens“ begann, soll in Dresden zu einer „Woche des guten Lebens“ werden. Für diese „Woche des guten Lebens“, einem Projekt der Zukunftsstadt Dresden, sollen voraussichtlich im Frühjahr 2021 Teile der Äußeren Neustadt für eine Woche für private (parkende und fahrende) Kraftfahrzeuge gesperrt sein. Die Bürger/innen können diese frei gewordenen Flächen dann selbst nutzen und gestalten. Mit einer Umfrage möchten die TU Dresden und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung die Einstellungen zur „Woche des guten Lebens“ und ähnlichen Projekten untersuchen (ca. 15 min Dauer).

Zur Umfrage geht es hier entlang.

Juni-Newsletter

Unser Juni-Newsletter ist draußen!
Diesen Monat freuen wir uns besonders über das erfolgreiche Online-Symposium „Zukunftskunst“ in Kooperation mit dem Kulturamt, bis zum 30. Juni könnt ihr euch außerdem noch mit einem Projekt bei uns für den 21. Lokale Agenda Wettbewerb bewerben. News zum Essbarer Stadtteil Plauen, zu neuen Ausstellungen und Veranstaltungen, nachhaltiger Wirtschaft und vielem mehr findet ihr hier!

Zukunftskunst – Die Dresdner Kultur startet einen Nachhaltigkeitsprozess

Wir als Lokale Agenda Dresden sind neue Wege gegangen: Als Kooperationsveranstaltung mit dem Kulturamt, Norbert Rost und Smart Events haben wir ein digitales Symposium geplant und durchgeführt. Unsere Projektkoordination Christine Mantu beschreibt im folgenden Beitrag wie es zu dem Symposium kam und warum wir nun Expertinnen für Browsereinstellungen sind.

Von Wissen in’s Handeln: Eine neue Wirklichkeitserzählung durch Kultur?

Nachhaltigkeit ist kein Trend, kein zusätzliches Thema. Das Prinzip verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen, unserer Luft und unserer Umwelt umzugehen, muss die Grundlage allen Handelns sein. Insbesondere der kulturelle Bereich kann dabei eine besondere Funktion übernehmen: Anders als Politik und Wissenschaft kann Kultur eine neue Wirklichkeitserzählung leisten, kann Ideen und Debatten auf emotionaler Ebene in die Gesellschaft tragen. Denn ginge es nur um das Wissen, wären wir seit den 70er Jahren, seit der Gründung des Club of Rome, vom Wissen ins Handeln gekommen.

Umso mehr haben wir uns gefreut, dass das Kulturamt einen Prozess für die Dresdner Kulturinstitutionen angehen möchte, aus dem eine Nachhaltigkeitsstrategie für die Kultur in Dresden entstehen wird. Unter dem Motto „Zukunftskunst“ wurde ein Fachtag als Auftakt dieses Prozesses geplant. Der Begriff „Zukunftskunst“ wurde von Uwe Schneidewind geprägt. Schneidewind ist Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH. Darum sollte es auch beim Fachtag gehen: Eine Kunst zu entwickeln, die eigene Zukunft selbst zu denken und zu gestalten.

Zoom, Jitsi, WebX oder Hopin?

Durch die Pandemiemaßnahmen schien allerdings der analog geplante Fachtag nicht durchführbar zu sein. Gemeinsam mit Norbert Rost haben wir als Lokale Agenda Dresden die Mitarbeiterinnen des Kulturamtes bestärkt, den Auftakt trotzdem durchzuführen – in einer digitalen Variante. Per Zoom entschieden wir, ein Experiment zu wagen: Ein digitales Symposium. Die Lokale Agenda Dresden wurde beauftragt den geplanten Fachtag ins Digitale zu übersetzen und die technische Koordination zu übernehmen. Wir als Verein verstehen uns nicht als Eventagentur aber der Prozess ist für Dresden so wichtig, dass wir Feuer und Flamme waren, diesen auch im digitalen Raum zu ermöglichen.

Die gemeinsame Planung erfolgte ebenfalls digital und via Telefon. Dabei stießen wir auf einige Herausforderungen, die wir schlussendlich gemeistert haben. In einem DIY-Crash-Kurs lernten wir Vor- und Nachteile unterschiedlicher Software kennen, Technik zu testen, digitale Events zu planen, Menschen für die Software Hopin zu briefen, Browsereinstellungen zu überprüfen und die Hürden der stadtinternen IT kennen.

Auftakt mit Harald Welzer und Gunda Röstel

Den Auftakt markierte ein Sonntagsgespräch zwischen Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden und Mitglied im Rat für nachhaltige Entwicklung und Harald Welzer (Futurzwei). Das Symposium sollte zeigen, was für wunderbare Ansätze es bereits in Europa gibt und diese Best-Practice Beispiele und Inspirationen nach Dresden holen. Dazu gehörten unter anderem die Berlinale, die Oper Lyon sowie Julies Bicycle.

Für alle die, die etwas verpasst haben: Die Inputs werden bald in eine Mediathek auf der Website des Kulturamtes hochgeladen.

Das Kernstück: Gruppenphase

Neben der Übersetzung ins Digitale waren wir als Lokale Agenda mit Anbindung an die lokale Nachhaltigkeitsszene beauftragt. In der Gruppenphase, die am 4. Juni begann, brachten wir Nachhaltigkeitsakteur*innen und Mitarbeitende der Kulturinstitutionen zusammen, um über Hürden, Ansätze und lokales Best-Practice zu sprechen. Niemand muss das Rad neu erfinden, denn es geht darum voneinander zu lernen: Wissenstransfer ist das Stichwort. Die Gruppen wurden nach Arbeitsbereichen der Teilnehmenden sortiert und von Nachhaltigkeitsakteur*innen wie Sukuma Arts e.V., Cambio – e.V., der Materialvermittlung, Plant Values sowie unserem Verein begleitet. Wir freuen uns schon darauf, wenn die Gruppen in die Arbeitsphase übergehen.

Wir danken dem Kulturamt, Norbert Rost und insbesondere Smart Events für diese spannende und lehrreiche Erfahrung. Wir haben Neues ausprobieren dürfen und sind zufrieden mit dem Ergebnis!

Auf ins Grüne mit der WebApp „meinGrün“

Ob Familienpicknick, Fußball mit Freunden, Gassi-Runde mit dem Hund oder stilles Beobachten der Natur – alle Aktivitäten im Freien sind am schönsten auf einer dafür geeigneten Grünfläche. Mit der meinGrün-App lässt sich nun jenes Grün schnell und einfach finden, das am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Ab 19. Juni können Menschen in Dresden wie auch Heidelberg die App des gleichnamigen Projektes meinGrün kennenlernen. Dieses wird im Rahmen der Forschungsinitiative Modernitätsfonds (mFUND) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Mit der mobilen Anwendung lassen sich bekannte und unbekannte Grünflächen und der Weg dorthin neu entdecken. Per virtueller Schnitzeljagd können Nutzerinnen und Nutzer die Funktionen der App kennenlernen.

Die mobile Anwendung hält nicht nur Informationen zur Lage öffentlicher Grünflächen bereit, sondern liefert auch Informationen zur Ausstattung vor Ort. Wo gibt es einen Spielplatz, wo eine Liegewiese? Welcher Park bietet auch einen Grillplatz und wo lässt sich auf einer ruhigen Bank im Lieblingsbuch schmökern? Mit einer Vielzahl an Suchfunktionen kann jede/r die optimale Grünfläche finden.

Und das ist noch nicht alles: Auch zum Weg ins Grün liefert die meinGrün-App Informationen. Neue Routing-Optionen erlauben es, nicht nur den kürzesten Weg zu finden, sondern auch den leisesten, grünsten oder den Weg, der den meisten Schatten bietet. Mit der App möchte das Projektteam anregen, den Weg ins Grün auch möglichst umweltschonend, am besten zu Fuß oder per Fahrrad zurückzulegen.

Der Weg zur meinGrün-App ab dem 19. Juni: https://meingruen.org/

Link zum Blog: https://meingruen.org/

Dresden Nexus Konferenz 2020: Drängende gesellschaftliche Fragen dulden keinen Aufschub

Wie kann der nachhaltige Umgang mit Umweltressourcen durch Prinzipien der Kreislaufwirtschaft besser gelingen und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Nexus‐Ansatz?

„Der Kerngedanke des Nexus-Ansatzes lautet: In Anbetracht von Ressourcenknappheit und unzureichender Versorgung müssen die Bewirtschaftung der Ressourcen Wasser, Energie und Land und die Sicherung der (Grund-)Versorgung durch die beteiligten Sektoren in Zusammenarbeit geplant und ausgeführt werden.“

(BMZ 2020)

Diese Frage bewegt Menschen auf der ganzen Welt. Vom 3. bis 5. Juni diskutierten sie bei der Dresden Nexus Conference (DNC2020) Fragen rund um das Thema „Kreislaufwirtschaft in einer nachhaltigen Gesellschaft“.

Wie wichtig es ist, sich jetzt den Herausforderungen einer sich wandelnden Welt zu stellen, machten die fünf Keynote‐Reden deutlich. Sie rückten verschiedene Aspekte der Kreislaufwirtschaft und des integrierten Managements von Umweltressourcen (Nexus‐Ansatz) ebenso in den Fokus wie die Frage, wie beide Ansätze dazu beitragen können, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) zu erreichen.

Aufgrund der Corona‐Pandemie fand die DNC2020 ausschließlich virtuell statt. Dem Interesse tat das keinen Abbruch: Mehr als 1.000 Menschen aus rund 100 Ländern meldeten sich zur Tagung an. Eingeladen hatten die Universität der Vereinten Nationen (UNU‐FLORES), das Leibniz‐Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und die Technische Universität Dresden (TUD).

Weiterführende Links

Energy Efficiency Award 2020: dena sucht Erfolgsprojekte

Unter dem Motto „Effizienzerfolge zeigen. Innovation erleben.“ sucht die Deutsche Energie-Agentur (dena) noch bis 15. Juni 2020 sowohl erfolgreich umgesetzte Projekte als auch innovative Konzepte, welche den Energieverbrauch und klimarelevante Emissionen in Unternehmen messbar mindern. Die besten Einreichungen prämiert die dena mit dem Energy Efficiency Award 2020.

Der Wettbewerb dient Unternehmen, die herausragende Leistungen bei der Steigerung ihrer Energieeffizienz vorweisen können, als Plattform. Ihre vielfältigen Lösungsansätze sollen Schule machen und möglichst viele Akteure inspirieren. Gerade in der Coronakrise zeigt der Energy Efficiency Award Wege, wie ein wirtschaftlicher Wiederaufschwung mit klimapolitischen Herausforderungen in Einklang gebracht werden kann“, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.

Eine Shortlist der nominierten Projekte veröffentlicht die dena Anfang Oktober 2020. Die Preisträger aller Kategorien werden auf dem dena Energiewende-Kongress am 16. November 2020 in Berlin ausgezeichnet. Der Energy Efficiency Award 2020 steht unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und ist mit Preisgeldern von insgesamt 30.000 Euro dotiert.

Jetzt bewerben! Vier Kategorien stehen zur Auswahl

Schickt euer Energieeffizienzprojekt ins Rennen! Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Wettbewerb richtet sich an private und öffentliche Unternehmen jeglicher Größe und Branche aus dem In- und Ausland. Projekte und Konzepte können unkompliziert über die Webseite www.EnergyEfficiencyAward.de in einer der vier Wettbewerbskategorien eingereicht werden: ­

1) Think Big! Komplexe Energieeffizienzprojekte
Bewerben Sie sich in dieser Kategorie, wenn Sie Ihr Energieeffizienzprojekt bereits umgesetzt haben und, wenn Sie Energieeffizienz in Wechselwirkung mit erneuerbaren Energien, alternativen Mobilitätslösungen oder Energiewendetechnologien, wie Wasserstoff, Energiespeicher, Abwärmenutzung etc. realisiert haben.
Jetzt bewerben ­ ­ ­ ­

2) Von clever bis digital! Die Bandbreite der Energieeffizienz
Bewerben Sie sich in dieser Kategorie, wenn Sie klassische Maßnahmen wie die energetische Optimierung der Beleuchtung bzw. andere ausgereifte Technologien oder eine datengestützte Energieoptimierung via Softwarelösungen, digitalen Sensoren und Steuerungen umgesetzt haben.
Jetzt bewerben

3) Gemeinsam mehr erreichen! Energiedienstleistungen als Enabler der Energiewende
Die Einbindung von Dienstleistern bietet sich insbesondere dort an, wo ambitionierte Ideen auf begrenzte Finanzmittel, Ressourcen oder fehlendes Fachwissen treffen. Denn externe Dienstleister können bedarfsgerechte Lösungen bereitstellen. Dies reicht von der Konzeption und Planung einer Anlage, über deren Realisierung, bis hin zur Finanzierung, Betriebsführung und Instandhaltung. Bewerben Sie sich in dieser Kategorie, wenn Sie als Dienstleister ein Energieeffizienzprojekt oder Energiewendeprojekt bei einem anderen Unternehmen erfolgreich umgesetzt haben. Auch wenn Ihr Unternehmen ein Projekt mit Einbindung Dritter und in Zusammenarbeit mit Energiedienstleistern realisiert hat, können Sie sich hier bewerben.
Jetzt bewerben ­ ­ ­ ­

4) Publikumspreis! Konzepte für klimaneutrale Unternehmen
Unternehmen, die neue Ansätze zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemission verfolgen oder auch die Energiewende system- und branchenübergreifend denken, können ihre Konzepte für den Publikumspreis des Energy Efficiency Award einreichen. Das Konzept sollte schlüssig darstellen, mit welchen konkreten Maßnahmen die Energieeffizienzsteigerung und / oder die Emissionsminderung erzielt werden soll, sowie durch Innovation und Marktreife überzeugen. Wählen Sie diese Kategorie, wenn es sich bei Ihrem Projekt um ein Konzept handelt. Die Umsetzung der Maßnahmen kann bereits begonnen haben, darf jedoch noch nicht abgeschlossen sein.
Jetzt bewerben ­ ­ ­ ­

Alle Informationen zum Energy Efficiency Award finden sich online unter www.EnergyEfficiencyAward.de. Auf der Webseite befindet sich ebenfalls der Vorbereitungsbogen und eine Musterbewerbung. So lässt sich eure Bewerbung gezielt vorbereiten und es ist erkennbar, welche Informationen benötigt werden und wie ihr diese optimal darstellt.

Umfrage: Akzeptanzmessung für den Rohstoff- und Energiesektor

Immer wieder erfahren Vorhaben zur Energie- und Rohstoffgewinnung Ablehnung aus der Bevölkerung. An der TU Bergakademie Freiberg und Hochschule Mittweida wird untersucht, warum diese entsteht, wie die Unternehmen ihr begegnen und welche Maßnahmen wirklich Erfolg versprechen.

Die Umfrage sammelt belastbare Daten, durch die künftige Vorhaben besser eingeschätzt, erfolgreicher angebahnt und umgesetzt werden können. Zudem lässt sich die Zahl von Einsprüchen während der Genehmigungsverfahren so künftig wahrscheinlich verringern.

In Sachsen aktiv? Hier teilnehmen!

Zeitaufwand: 10-15 Minuten

Studie: Partizipation in Zeiten von COVID-19

Wie steht es um die Bürgerbeteiligung in Zeiten von Corona?

Das Berlin Institut für Partizipation untersuchte in einer aktuellen Befragung, an der sich über 1.700 Akteure beteiligten, wie sich die Corona-Pandemie auf die Bürgerbeteiligung in Deutschland auswirkt.

Das Institut fasst die Studie wie folgt zusammen:

Beteiligung steht (weitgehend) still
Die Umfrage zeigt, dass die Coronapandemie zu einer abrupten Unterbrechung laufender deliberativer Verfahren geführt hat. Dies hat nicht nur aktuelle Auswirkungen, sondern wird die Partizipation in Deutschland aufgrund abgesagter bzw. verschobener Beteiligungsverfahren auch in der nahen Zukunft negativ betreffen. In zahlreichen Bereichen könnte 2020 zu einem „verlorenen Jahr“ für die Bürgerbeteiligung werden.

Beteiligungsdienstleister hart getroffen
Das Herunterfahren der Beteiligung hat nahezu alle an der Umfrage teilnehmenden Anbieter von Beteiligungsverfahren in unterschiedlicher Intensität negativ getroffen. Ein erheblicher Teil der Branche sieht sich existenziell gefährdet. Zudem geht die Beteiligungsbranche nur von einem geringen „Nachholeffekt“ nach der Pandemie aus.

Nur digital geht es nicht
Digitale Beteiligungsformate bieten grundsätzlich die Möglichkeit, bei unerwarteten Ereignissen eine Verstetigung der Partizipation zu garantieren. Die Studie zeigt jedoch, dass dies selten der Fall ist. Zum einen lässt sich dies auf fehlende digitale Möglichkeiten zurückführen. Zum anderen ergab die Befragung, dass vorhandene Optionen lediglich in moderatem Umfang vermehrt genutzt werden. Die meisten Akteure sehen daher nach wie vor den unmittelbaren, persönlichen Diskurs als Voraussetzung für gelingende Beteiligung an.

Keine Zeit verlieren
Viele Kommunen haben in den vergangenen Jahren mit Erfolg umfangreiche Ressourcen in eine lebendige Beteiligungslandschaft investiert. Diese Errungenschaften sind potentiell bedroht, wenn es über einen längeren Zeitraum keine Formen des deliberativen Austausches gibt. Neben der lokalen und fallweisen Erörterung der Möglichkeiten einer Nutzung digitaler Instrumente wird es in der nächsten Zeit auch darum gehen, wie neue Formate der Offline-Beteiligung in Zeiten von COVID-19 möglich sind.

Neue Teilhabestrukturen schaffen
Die Beteiligungsstrukturen stehen gegenwärtig unter Druck und werden dies auch nach der Pandemie sein. Die aktuellen Reaktionen in Teilen der Bevölkerung auf die Corona-bedingten Einschränkungen legen eine Intensivierung der Beteiligung nahe. Ein Nationales Kompetenzzentrum könnte dazu beitragen, dass Corona sich letztlich von einer Bedrohung zu einem positiven Impuls für starke und resiliente Beteiligungsstrukturen entwickelt.“

Die komplette Studie steht hier kostenlos zum Download bereit.

Mai-Newsletter

Unser Mai-Newsletter ist draußen!
Diesen Monat freuen wir uns Besonders auf die Eröffnung unseres Agenda-Wettbewerbes, bis zum Juni könnt ihr euch mit einem Projekt bei uns bewerben. Auch beschreiten wir neue Wege und führen mit dem Kulturamt eine Digitalkonferenz durch. News zum Essbarer Stadtteil Plauen, zu nachhaltiger Wirtschaft und vielem mehr findet ihr hier!

Verkehrserhebung „Dresden in Bewegung“

Stadtverkehr in besonderen Zeiten

Viel Gewohntes hat sich in den vergangenen Wochen geändert – auch unser Mobilitätsverhalten. Wir sind notgedrungen weniger und anders unterwegs, unsere Alltagsroutinen sind durchbrochen und normalisieren sich nur langsam. Das Stadtplanungsamt untersucht das Mobilitätsverhalten in Dresden in der Corona-Zeit. Hierzu läuft ein Kooperationsprojekt mit der Technische Universität (TU) Dresden. Um das geänderte Mobilitätsverhalten abzubilden, erhebt die TU Dresden Daten mit der App TravelVu. Die Landeshauptstadt Dresden bittet möglichst viele Dresdnerinnen und Dresdner, sich an der Smartphone-basierten Erhebung zu beteiligen. Die Erhebung „Dresden in Bewegung – Stadtverkehr in besonderen Zeiten“ startete am Montag, 4. Mai und läuft voraussichtlich bis Ende Juni 2020. Die Teilnehmenden erfassen mit der App TravelVu das eigene Mobilitätsverhalten über mindestens eine Woche – gern auch länger. 

„Die gewonnenen Daten sind wertvoll für die Verkehrsplanung und Mobilitätssicherung in besonderen Zeiten. Die aggregierten Ergebnisse werden veröffentlicht und dienen als Grundlage für Krisenbewältigungen und die entsprechende Gestaltung des Dresdner Verkehrssystems“, begründet der Verkehrsbürgermeister den Zweck der Datenerhebung. „Deshalb: Liebe Dresdnerinnen und Dresdner, bitte unterstützen Sie die Mobilitätsdatenerhebung in der Corona-Zeit und machen Sie mit!“, motiviert Herr Schmidt-Lamontain. Die Beteiligung ist freiwillig. Die Bestimmungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) und des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) werden eingehalten. Die Daten werden anonym erfasst und ausgewertet. Rückschlüsse auf die einzelne Person sind nicht möglich. Mitmachen können alle Personen ab 18 Jahren, die sich überwiegend in Dresden aufhalten. Unter https://tu-dresden.de/in-bewegung sind alle wichtigen Informationen zur Teilnahme an der Erhebung zu finden, zum Download und zur Nutzung der App. Eine Registrierung für die Nutzung der App ist nicht erforderlich. Die App ist kostenfrei und auch in englischer Sprache verfügbar. 
Die App TravelVu dient lediglich der Erhebung des Mobilitätsverhaltens mit Wegen, Zwecken, benutzten Verkehrsmitteln usw. („Tracking“). Es gibt keine Erfassung von Corona-Infektionen oder -Verbreitungswegen (kein „Tracing“). 

Landeskulturverbände fordern Schutzschirm für freie Kulturszene

Was ist mit den freien Trägern und der kulturellen Bildung?

In einem offenen Brief haben sich die elf sächsischen Landeskulturverbände an den Ministerpräsidenten, die Kulturministerin und den Finanzminister gewendet. Darin fordern sie die Regierung auf, einen Schutzschirm von 20 Mio. Euro über die freie Kulturszene in Sachsen zu spannen. Das Spektrum der Szene reicht hier von Soziokulturellen Zentren und Kulturhäusern, Künstlerhäusern, freien Theaterensembles und Spielstätten, Kunstvereinen und kleinen Galerien, Kunstschulen, Amateurtheatergruppen, Festivals, Musikerinitiativen, Kunstwerkstätten bis hin zu Kulturvereinen aller Sparten. Die Interessengemeinschaft der Landeskulturverbände (IG) kritisiert, dass bisher keine Hilfsmaßnahmen für diesen Bereich greifen und bislang nur die Musikschulen mit 6 Mio. Euro bedacht würden. In ihrem Offenen Brief verweisen sie u.a. darauf, dass die freie Kulturszene einen Großteil der fast 1.000 Kultureinrichtungen und Initiativen in Sachsen ausmacht.

Die konkreten Forderungen können im offenen Brief nachgelesen werden.

Resilienz und Nachhaltigkeit in Unternehmen

Nachhaltigkeit funktioniert am Besten gemeinsam – auf ökologischer, sozialer und eben auch der ökonomischen Ebene. Ein Neustart der Wirtschaft unter den Vorzeichen einer solidarischen und ökologischen Transformation ist notwendig und bedarf einer umfassenden Unterstützung seitens der Regierung. Daher haben zahlreiche Unternehmen bereits den Aufruf von nachhaltig-zusammen unterschrieben, um die Transformation zu realisieren und resilienter auf zukünftige Krisen reagieren zu können.

Informationen

Der Freistaat Sachsen hat verschiedene Informationsmaterialien für Unternehmen, Arbeitgebende sowie Arbeitnehmende zusammengestellt.

Auch der UnternehmensGrün e.V. ist aktuell besonders aktiv zum Thema nachhaltiges Wirtschaften. Der Bundesverband der grünen Wirtschaft schlägt unter anderem einen Transformationsfonds vor, um den Neustart der Wirtschaft mit sozialen Aspekten und Umwelt- und Klimaschutz zu verbinden. Mehr dazu können Sie hier lesen. Der Verein unternahm außerdem eine Umfrage unter den Mitgliedern, inwiefern diese von der Corona-Krise betroffen sind. Die Ergebnisse können hier nachgelesen werden. Hier erhalten Unternehmen und Selbstständige weitere umfangreiche Infos sowie Hinweise und Link-Sammlungen.

Katharina Reuter vom UnternehmensGrün e.V. war zu Gast beim Studio36 und erzählt im Podcast, wie nachhaltige Wirtschaft funktionieren kann. Den Podcast gibt es hier zu hören.

Beratungsangebote

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat am 03. April 2020 ein neues Programm veröffentlicht, das die Beratung von Unternehmen, die durch Corona in Schwierigkeiten geraten können, zu 100% fördert. Plant values, seit Jahren als BAFA-Beratung gelistet, unterstützt Unternehmen dabei, durch die Corona-Krise zu kommen und Nachhaltigkeit als Grundlage oder Treiber zu nutzen. Diese Leistung wird durch das BAFA zu 100% gefördert. Mehr Informationen gibt es hier.

Wiedereröffnung der Museen

Seit Beginn dieser Woche dürfen Kulturhungrige nun endlich wieder die Museen der Stadt betreten. Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden (DHMD) sowie die verschiedenen Museen der Stadt haben nun wieder (teilweise) geöffnet!

Ein Normalbetrieb ist aufgrund der geltenden Hygienvorschriften noch nicht möglich. Besucher/innenzahlen sind beschränkt, Ausstellungen zum Anfassen bleiben vorerst geschlossen, es gelten die Abstandsregelungen und der obligatorische Mund-Nase Schutz ist ebenso ein wichtiger Begleiter für einen Ausflug in die Dresdner Museen.

Im DHMD gelten die regulären Öffnungszeiten (Di bis So, Feiertage: 10 bis 18 Uhr, Mo geschlossen (1. Juni geöffnet)). Bis zum 29. Mai sind alle Museumstickets um 50 % reduziert, ab dem 30. Mai gelten die regulären Eintrittspreise. Die neue Sonderausstellung Future Food. Essen für die Welt von morgen wird ab dem 30. Mai zu sehen sein. Leider entfallen die Veranstaltungen, aber Interessierten wird ein vierteiliger Videocast mit 30minütigen Expertengesprächen zu Themen der Ausstellung zur Verfügung gestellt.

Zu den Besuchsregeln des DHMD geht es hier.

Kernforderungen zur SDG-Aktionsdekade 2020-2030

Das Forum Umwelt und Entwicklung hat Kernforderungen zur
SDG-Aktionsdekade 2020-2030
aufgestellt (hier als PDF), die wir hier zur Information teilen wollen:

„Wir brauchen endlich Rechtsverbindlichkeit, Relevanz und konkrete Umsetzung

Die COVID-19-Pandemie hat unsere Welt durcheinandergebracht und uns dabei die Schwächen unseres globalisierten Wirtschafts-systems vor Augen geführt. Seien es die gravierenden Auswirkungen eines privatisierten, profitorientierten Gesundheitssystems, die Abhängigkeitsstrukturen globaler Wertschöpfungsketten, der Umfang und die Schwere der Belastung auf prekär Arbeitende und in Pflege- und Gesundheitsberufen Tätige oder das fehlende finanzielle Netz, das für die Generation der Solo-Selbstständigen offenbar wird. COVID-19 zeigt uns, was wir als Gesellschaft gemeinsam solidarisch leisten können – aber auch auf wessen Rücken weltweit gewirtschaftet wird.  

Dabei gibt es keine Erkenntnislücke in Bezug auf die zahlreichen, weltweiten Krisen.

Klima- und Biodiversitätskrise, wachsende Ungleichheiten, Strukturbrüche in verschiedenen Sektoren und Regionen, unzureichender Umgang mit rechtsextremen Strukturen, Folgen der Privatisierung öffentlicher Einrichtungen. Nicht erst seit der globalen COVID-19-Krise ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die vielen Protestbewegungen und Großdemonstrationen der letzten Jahre ebenso wie repräsentative Umfragen zeigen immer wieder, dass sich ein Großteil der Menschen in Deutschland eine progressive, am Gemeinwohl und der globalen Gerechtigkeit ausgerichtete Politik wünscht. Die Verabschiedung der Agenda 2030 war letztendlich Ergebnis dieser Erkenntnis und folgt einem Prozess, der bereits in den 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts losgetreten wurde. Ihre Relevanz wird umso größer, je mehr sich die düsteren Prognosen von damals verwirklichen.  

Der bisherige Umsetzungsstand der Agenda 2030 enttäuscht allerdings auf allen Ebenen.

Das Scheitern der ambitionierten, partizipativ erarbeiteten und vor nur fünf Jahren als Meilenstein der UN-Geschichte gefeierten Agenda 2030 scheint bereits jetzt weitestgehend akzeptiert zu sein. Das gilt auch für die Umsetzung in, durch und mit Deutschland – insbesondere hinsichtlich der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Politisch hat sie keine Relevanz, eine tatsächliche Lenkungswirkung ist nicht wahrnehmbar. Zivilgesellschaftliche Organisationen in Deutschland stecken kaum Hoffnung in die diesjährige Überarbeitung der Strategie.  

Dabei wurde in den letzten Jahren mehr als deutlich, dass es dem deutschen Regierungshandeln genau daran mangelt.

An einer Strategie und an politischem Willen, sich den drängenden umwelt- und sozialpolitischen Fragen wirklich zu widmen. Was an koordiniertem Regierungshandeln in der COVID-19-Krise möglich ist, scheint absolut undenkbar angesichts anderer Krisen. Perverser Weise fordern einige sogar, wegen der Pandemie Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels einzustellen und Umweltstandards zu verringern. Insgesamt waren in jüngster Vergangenheit die Antworten auf die Probleme immer dieselben: mehr Privatisierung öffentlicher Dienste, mehr individuelle Verantwortung für BürgerInnen, mehr Flexibilität und freiwilliges Handeln für Unternehmen.

Deutschland und die Welt stehen an einem entscheidenden Wendepunkt. In Zeiten sozialer, ökologischer und ökonomischer Krisen wird das kommende Jahrzehnt zeigen, ob es gelingt, eine nie da gewesene Transformation der Gesellschaft und Wirtschaftsweise einzuleiten. Die Bundesregierung muss beweisen, dass eine Aktionsdekade angebrochen ist, die diesen Namen auch verdient.    

In vier Kernpunkten wollen wir darauf hinweisen, was die Bundesregierung national wie auch international angehen muss, damit sie die Versprechen erfüllt, die sie mit der Agenda 2030 gegeben hat.

Umundu Festivalwoche sucht Teilnehmer*innen!

Ihr interessiert euch für eine nachhaltige Entwicklung, möchtet euch im Alltag oder mit eurer Arbeit für eine lebenswerte Zukunft einsetzen oder tut dies sogar bereits? Dann seid ihr herzlichst eingeladen, mit einem Beitrag das diesjährige Festivalprogramm mitzugestalten. Das umundu-Team gibt eurer Arbeit, euren Fragen und Ideen, euren Visionen, Konzepten und Botschaften in der Festivalwoche vom 12.-17. Oktober eine Bühne, damit der Dialog über eine gerechte und enkeltaugliche Zukunft kontrovers und möglichst vielfältig wird.

Trotz der aktuellen Unsicherheiten in der Planung, geht es bei umundu weiter. Das konkrete Format der Festivalwoche ist aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation noch ein wenig unklar. Daher die große Bitte an euch: Wenn ihr etwas für die Festivalwoche plant, denkt sofern möglich eine online Variante mit, die es möglich macht, Menschen auch bei bestehender Kontaktsperre mit euren Inhalten zu erreichen. Gerne hilft das umundu-Team euch dabei. Seht es als Chance neue Wege zu entdecken. 

Bis spätestens 31. Mai können Interessierte eine Ideenskizze kurz und knapp über diese Plattform einreichen.

Bis Mitte Juni folgt eine Rückmeldung, ob die Idee in das Gesamtprogramm passt. Danach kann gern weiter bis zum 1.8. am Programm gefeilt werden. 

Hinweis: Wirf bitte auch noch mal einen Blick in die FAQs – dort finden sich die Qualitätsstandards für Beiträge, sowie alle Deadlines und weitere Details.

Jetzt bewerben für den Nachhaltigkeitspreis ZeitzeicheN 2020

In diesem Jahr wird zum 14. Mal der Deutsche Lokale Nachhaltigkeitspreis ZeitzeicheN verliehen. Damit wird beispielhaftes Engagement für die Umsetzung der Agenda 2030 ausgezeichnet und ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Vorbildliche Initiativen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben, neue Akteur/innen zum Handeln ermuntern und innovative Wege der Kommunikation ihrer Projektideen beschreiten, erfahren Wertschätzung, erhalten neue Anstöße und regen zum Mitmachen an.

Bis zum 6. Juli 2020 können online die Bewerbungen eingereicht werden!

Die Bewerbung kann als Eigenbewerbung oder auf Vorschlag Dritter erfolgen und betrifft:

  • Gemeinnützige, zivilgesellschaftliche Organisationen (Vereine, Stiftungen u.a.)
  • Informelle Initiativen oder Privatpersonen
  • Gewerblich tätige Körperschaften
  • Kommunen oder Kommunalverbände
  • Öffentliche Bildungs- oder Forschungseinrichtungen
  • Religionsgemeinschaften
  • Sonstige Organisationen

Die Bewerbung kann in einer der vier Jury-Kategorien erfolgen:

  • BNE – außerhalb von Lehrplan und Klassenzimmer
  • Nachhaltige Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung
  • Nachhaltig produzieren und konsumieren
  • Internationale Partnerschaften

oder in der fünften Kategorie: „Zukunftstauglich“ (Live-Präsentation der Projektidee in Nürnberg)

Es steht insgesamt ein Preisgeld von 10.000 Euro zur Verfügung.

Außerdem werden Alle Projekte, die im Bewerbungsverfahren als nominierte Projekte ausgewählt werden, zur zweitägigen Veranstaltung und zur Preisverleihung am 16. und 17. September nach Nürnberg eingeladen. Die dabei entstehenden Kosten (Reise-, Tagungs- und Übernachtungskosten) werden für eine/n Vertreter/in Ihres Projektes übernommen. Außerdem findet am 17. September für alle ZeitzeicheN-Nominierten ein exklusiver Workshop statt, zum Thema Capacity-Building.

Interesse? Hier geht es zur Ausschreibung und hier gibt es weitere Informationen!

Sofa-Kultur: Museen online entdecken

Viele Museen haben die Zwangspause kreativ genutzt und für Interessierte kostenfreie online-Formate erstellt. Ob Einblicke, geführte, kurze Rundgänge oder virtuelle Erkundungstouren durch diverse Ausstellungen – vieles ist möglich. Wir haben für euch einen Überblick:

Videokurzführungen

Virtuelle Rundgänge

  • Carl-Maria-von-Weber-Museum: zum virtuellen Rundgang geht es hier
  • Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik: zum virtuellen Rundgang geht es hier.
  • Kraszewski -Museum: zum virtuellen Rundgang geht es hier

Künstler*innenserien

  • Technische Sammlungen Dresden: Eine Zusammenstellung der Hauptausstellung PORTRAITS Hellerau Photography Awards zum Thema Würde/Dignity findet ihr hier.
  • Technische Sammlungen Dresden bietet außerdem das Erlebnisland Mathematik in neuem Videoformat an. Mathe- und Knobelbegeisterte – hier entlang!
  • Kunsthaus Dresden: auch hier finden Interessierte ein neues digitales Ausstellungsformat: (Re)Search und Share ist ein digitaler Projektraum, der zur künstlerischen Feldforschung einlädt.
  • Städtische Galerie und Stadtmuseum: in einer Videoreihe Kunstgeschichten aus dem Landhaus können Interessierte viele Werke der Ausstellungen betrachten. Zu den Videos geht es hier.
  • Städtische Galerie Dresden:
    Online-Führung: Frank Lippold: Die heimliche Perspektive Teil 1 hier

Wir wünschen euch viel Spaß bei euren kulturellen Entdeckungstouren!

ANTI Corona-Studie der TU Dresden: Angenehme Tätigkeiten in der Corona-Krise

Die TU Dresden hat am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie eine Studie entwickelt, die den Teilnehmenden zahlreiche Anregungen zu bereichernden Aktivitäten während der aktuellen Corona-Krise geben soll.

Mit dieser Studie soll untersucht werden, welche potentiell angenehmen Aktivitäten Menschen während der Corona-Krise als besonders sinnvoll erleben. Teilnehmenden werden potenziell neue, Aktivitäten vorgestellt, welche sie während dieser Ausnahmesituation in ihren Alltag integrieren können, um diesen angenehm und sinnvoll zu gestalten. Durch eine ergänzende Vorstellungsübung werden die Teilnehmer/innen dabei unterstützt, diese auch umzusetzen.

Hier geht es zur Studie der TU Dresden.

Dauer: circa 15 Minuten

Welt im Wandel

Die Corona-Pandemie hat unser Leben plötzlich auf den Kopf gestellt. Corona fordert unsere Geduld und psychische Kraft. Dabei gibt es nur die Gewissheit, dass es noch eine Weile so weitergehen wird.
Ein Beitrag von Antonia Bätzold.

Die Prognosen, unsere Welt wird nicht mehr die selbe sein wie zuvor, bringen bei einigen Zukunftsängste hervor. Bei anderen überwiegen Hoffnungen auf Wandel. Auch wir möchten die Chancen, die in der Krise liegen, betonen. Wenn die Systeme langsam wieder hochgefahren werden, haben wir die Chance, Dinge neu zu gestalten und zielgerichtet an einem nachhaltigeren, lebensbejahendem System zu arbeiten. Denn einen Wandel brauchen wir, spätestens bis 2050.

Stellungnahme der Wissenschaft

Die neue Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaft Leopoldina verdeutlicht, dass insbesondere 3 Prinzipien in den Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Handelns gesetzt werden müssen:

  • der Schutz jedes einzelnen Menschen,
  • die stufenweise zu realisierende Wiederherstellung der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Handlungsfähigkeit der Bürger/innen unter Erhalt des Gesundheitsschutzes sowie
  • Maßnahmen, welche sich an den Leitkonzepten von Nachhaltigkeit und Resilienz orientieren. 

Auch die Max Planck Gesellschaft verdeutlicht in ihrem Statement bezüglich der Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, dass die Corona Pandemie einen Wendepunkt darstellen kann, der uns ermöglicht „mentale[n] und politische[n] Mechanismen zu brechen und jetzt vorausschauend zu handeln. Damit die kommende Krise nicht noch einschneidender wird.“ Das weitere Krisen zu erwarten sind, bestätigt auch der Wissenschaftshistoriker Jürgen Renn in einem Interview des Deutschlandfunks.

Vier Zukunfts-Szenarien

Vier Zukunfts-Szenarien sind gegenwärtig denkbar:

  • die absolute Krise und anhaltende instabile Weltlage in der sich jede/r gegen jeden stellt,
  • eine Gesellschaft die nicht mehr aus der Krise findet,
  • eine Welt, die auf Abschottung ins Private setzt und so der Weltgemeinschaft den Rücken kehrt oder aber
  • eine Gesellschaft, die auf das Miteinander setzt und die resilienten Strukturen stärkt und einer nachhaltigen Transformation mutig entgegen schreitet.

Diese 4 Szenarien wurden vom Zukunftsinstitut beschrieben und können hier nachgelesen werden. Unser Favorit ist klar Nummer 4 und wir arbeiten dafür, um Wind unter die Segel dieser Zukunftsperspektive zu leiten. Wir dürfen gespannt sein, wie sich unsere Zukunft tatsächlich gestaltet, wenn wir tatsächlich alle gemeinsam einer Vision folgen. Wie schnell dann Veränderungen möglich sind, haben wir gerade gesehen. In einer (leider) fiktiven Rede von unserer Bundeskanzlerin sieht diese die Menschen, nicht die Wirtschaft, im gesellschaftlichen Fokus – aber lest doch selbst, wie die Ansprache zu unserem Neustart aussehen könnte.

Wir sind so sehr daran gewöhnt das Leben auf diesem Planeten zu kontrollieren. Wir merken gerade, wir sind Teil von etwas Größerem, dass sich nicht kontrollieren lässt. Was passiert aber, wenn wir zulassen, aus alt eingefahrenen Bahnen abzuweichen, Neues zu wagen und unsere gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen überdenken? Die Zukunft passiert schließlich nicht einfach, sondern sie wird von uns erst erschaffen.

Hoffnung reicht nicht aus.

Hoffnung auf Veränderung gedeiht unter uns, aber Hoffnung ist etwas Spezielles. Carola Rackete sprach beim vergangenen Pioneers of Change Summit, von der Hoffnung und dass diese allein nicht ausreicht, denn es kommt auf unser Handeln an. Sie versinnbildlichte dies am Beispiel eines Apfelbaums: das Hoffen auf Äpfel allein reicht nicht aus, um welche zu ernten – erst wenn ich einen Apfelbaum pflanze, kann ich hoffen, dass ich Äpfel ernten werde. Wo pflanzen wir also unseren Apfelbaum, wo fängt man an und woran kann man sich für eine Neuausrichtung orientieren? 

Seit Jahren arbeiten viele Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen an einer nachhaltigen Weiterentwicklung und Umstrukturierung unserer gesellschaftlichen Systeme. Gerade laufen Debatten über die Aufhebung sozialer Ungleichheiten durch etwa bedingungsloses Grundeinkommen, eine Ausweitung der Bildung für nachhaltiges Bewusstsein und Handeln und eine Politik, die Wirtschaft auf ethische Grundprinzipien aufbauen will und von wissenschaftlichen Erkenntnissen zumn Schutz unserer Erde geleitet wird.

Nicht zurück zum Status Quo

Norbert Rost, Initiator der Zukunftsstadt, fordert ebenfalls Nicht zurück zum Status quo. Eine Welt die kollektiv runterfährt, die Flugreisen drastisch reduziert, Konferenzen und politische Debatten dank der Digitalisierung erfolgreich online stattfinden lässt, das Arbeiten im Homeoffice, das einen selbstbestimmteren Tagesablauf erlaubt und so Familie und Arbeit anders funktionieren könnten, aufklarende Kanäle in Venedig, Sicht auf das Himalaya Gebirge in Indien, sinkender Ölverbrauch – wir erleben die Chance, etwas zu verändern. Unsere Systeme, Gewohnheiten und klimaschädlichen Verhaltens- und Lebensweisen wurden global zurückgefahren. Einen besseren Startpunkt für eine Überholung dieser und der Etablierung nachhaltiger Strukturen gibt es selten in solchem Ausmaß.

Wir wissen nun wie es sein kann, den Alltag anders zu strukturieren, haben gelernt, dass Spieleabende auch online stattfinden können. Ein wichtiger Aspekt dieser Krise ist, dass uns bewusst(er) wird, worauf es tatsächlich ankommt: Eine moderne staatliche Gesundheitsversorgung, eine sichere, regionale Lebensmittelversorgung und eine regionale, verlässliche Produktion und funktionierende Mobilitätsnetze, ein Sozialsystem, das hinter uns steht, die Betreuung und Bildung von Kindern und Jugendlichen aber auch den Senior/innen.

Grüner Wiederaufbau

Traut sich die Politik mutig und fantasievoll voraus zu schauen, können durch Gesetze und neue Bestimmungen Nägel mit Köpfen gemacht werden: Wir brauchen eine soziale und ökonomische wie auch ökologische Neuordnung. Systemerhalt und -stabilisierung sind auf mittelfristige Sicht nicht zukunftsfähig. Unsere Gesellschaft widerstandsfähiger zu gestalten ist oberstes Gebot für die Wirtschaft und zeichnet sich im Vorhaben des grünen Wiederaufbaus ab.

Doch woran können wir uns für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung orientieren? An den nachhaltigen Entwicklungszielen der UN, welche der zentralen Idee „leave no one behind“ (lass niemanden zurück) folgen und der Vision einer anderen Zukunft Form und Rahmen geben. Die 17 Ziele geben uns umfangreiche Ansatzpunkte, Nachhaltigkeit ganz praktisch zu realisieren. Dabei stehen folgende Aspekte im Vordergrund: Menschen, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft.

Corona allein wird jedoch nicht für eine Transformation in all diesen Aspekten sorgen. Jede/r einzelne ist gefragt. Viele haben plötzlich Zeit, sich weiterzubilden, eine neue Leidenschaft zu entdecken, in Ruhe zu lesen und auch sich zu erholen. In sich zu gehen, verborgenen oder verdrängten Gefühlen nachzuspüren und die eigenen Werte zu reflektieren, mag zwar zunächst nur auf individueller Ebene Ergebnisse erzielen, aber die Bewusstwerdung dieser Dinge hilft uns kollektiv einen Wertewandel umzusetzen. Was wünsche ich mir für mein Leben? Was wünsche ich mir für das Leben aller Menschen auf diesem Planeten? Frieden, Harmonie, Gleichberechtigung, Wertschätzung, Kooperation, Freude und Liebe kommen mir als erstes in den Sinn – alles immaterielle Werte, die nur durch unser Miteinander gedeihen.

Wir haben es in der Hand, Angst, Verzweiflung, Aggression und Einsamkeit umzuwandeln in Impulse von Mut, Zuversicht und Tatendrang, die uns aus dieser Krise helfen. Wir können ganz praktisch unseren Nachbar/innen Unterstützung geben, freiwillig helfen, lesen, miteinander sprechen und schreiben oder beim Spaziergang Müll aufsammeln und uns online weiterbilden und weiterentwickeln – auf persönlicher, gemeinschaftlicher und professioneller Ebene – die Welt steht uns auf ganz neue Art und Weise offen: Sind wir mutig und neugierig genug diese Wege zu betreten?