Die LA bei der Mobi-Woche „Auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität. Wird der ÖPNV in Dresden ausgebremst?“

Es war Mobilitätswoche! Wie immer waren wir auch als Lokale Agenda für Dresden bei der Mobilitätswoche in Dresden dabei. Diesmal wurden wir vom Deutschen Gewerkschaftsbund Sachsen eingeladen um mit folgenden Teilnehmenden über die Rolle des ÖPNV in Sachsen und Dresden zu diskutieren:

  • Burkhard Ehlen, Geschäftsführer, Verkehrsverbund Oberelbe GmbH
  • Alexander Möller, Geschäftsführer ÖPNV, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
  • Stephan Kühn, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der Stadt Dresden
  • Lars Seiffert, Vorstand und Arbeitsdirektor, Dresdner Verkehrsbetriebe AG
  • Stefan Engel, Verkehrspolitischer Sprecher, SPD-Stadtratsfraktion Dresden
  • Uta Gensichen, Sprecherin, Ortsgruppe Fuß e.V. Dresden

Wir sind dankbar für die Einladung zu dieser vollen Versammlung. Der volle Saal verriet, dass das Thema für die Menschen von großem Interesse ist. 

Die Diskussion zeigte große Einvernehmlichkeit, dass der ÖPNV die tragende Säule in der Verkehrs- und Mobilitätswende sein muss. Dafür fehlen allerdings oft die Mittel, das Netz ist bereits überlastet und müsste ausgebaut werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Eine höhere Taktzahl wird sich auch weiterhin auf die Attraktivität des ÖPNV im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr (kurz Auto) auswirken. Daher muss auch an dieser Stelle eine Priorität gesetzt werden. Die Diskussion

Interessante Punkte aus der Diskussion:

  • Der ÖPNV sucht unbedingt neue Arbeitskräfte in vielen Bereichen. Wenn man Richtung VVO schaut, ist eine nicht unrelevante Ausfallquote bereits aufgrund fehlender Arbeitskräfte bereits eingeplant. Auch Lars Seiffert warb am Ende der Veranstaltung für die DVB als Arbeitgeberin. Wir brauchen unbedingt Zuzug nach Dresden.
  • Alexander Möller positionierte sich klar, dass es im politischen Raum klarere Entscheidungen und weniger Vorsicht brauche. Es ginge nicht um weitere Beteiligung und Experimentierräume sondern schnelle klare Handlungen.
  • Stephan Kühn hingegen verwies auf die Wichtigkeit, die Menschen mitzunehmen und durch Reallabore zu zeigen, welchen Vorteil die Menschen von der Verkehrswende haben.
  • Stefan Engel war wie immer engagiert, pragmatisch und lösungsorientiert in der Diskussion dabei. Vor allem ist es wichtig, dass die Fraktionen im Stadtrat zusammen arbeiten und sich nicht gegenseitig blockieren.
  • Christine war vor allem eingeladen, um zu bestätigen, dass der ÖPNV aus der Perspektive der nachhaltigen Stadtentwicklung eine tragende Rolle spielen muss. Insbesondere auch aus Sicht der sozialen Nachhaltigkeit ist der ÖPNV für viele Menschen, gerade durch das Deutschlandticket, die einzige Möglichkeit selbstbestimmt mobil zu sein. Nicht alle Menschen können sich ein Auto oder einen Führerschein leisten.

Insgesamt war es eine interessante Diskussion auch wenn es keine Kontroverse hierzu gibt. Der ÖPNV ist das Rückgrat der Mobilitätswende und der wichtigste Zugang zu Mobilität für alle, die nicht die Möglichkeit haben am Individualverkehr teilzunehmen.

Die Moderation von Anja Polenz war exzellent und die Organisation vom DGB wunderbar durchdacht und geplant.