Autorin: Daria Humburg
Die Weihnachtszeit bedeutet Vieles – insbesondere harmonisches Beisammensein, leckeres Essen und die Rückbesinnung und Reflektion des vergangenen Jahres. Die Städte und Dörfer erstrahlen mit festlichen Lichtern und Schmuck. Leuchtende, bunte Sterne zieren die Häuser und Fenster. Es stellt sich eine gemütliche und doch trubelige Stimmung ein. Denn neben den warmen und bunten Lichtern, die Geborgenheit ausstrahlen, sorgt die Weihnachtszeit jedes Jahr aufs Neue für Stress. Welches Geschenk bekommen die Eltern, Geschwister, die Großeltern, Freund*innen und Partner*innen?
In Zeiten von Corona ist die Jagd nach Geschenken in überfüllten Innenstädten und stickigen Kaufhäusern mit vielen Menschen nicht empfehlenswert. Generell bietet dieses seltsame Jahr 2020 mehr denn je die Möglichkeit, den weihnachtlichen Kaufrausch zu hinterfragen. Auch die alljährlich stattfindende Black Week verstärkte vor kurzem das Verlangen nach Konsumgütern zu einem günstigen Preis. Dabei werden ökologische sowie soziale Aspekte des Kaufens und der Produktion von Gütern oft außer Acht gelassen. Doch es lässt sich auch fair und nachhaltig einkaufen und dabei die Regionalwirtschaft sinnvoll unterstützen.
Dieses Jahr begehen wir besondere Festtage. Wer zu Weihnachten nach Hause fährt, will seine Lieben schützen. Deswegen versuchen viele den alljährlichen Weihnachtstrubel möglichst zu umgehen. Wir haben 5 Tipps gesammelt, wie diese Weihnachtszeit (hoffentlich) entspannter, besinnlicher und vor allem nachhaltiger stattfinden kann.
1. Nachbarschaftshilfe
Besonders in den jetzigen Zeiten ist gesellschaftlicher Zusammenhalt von großer Bedeutung. Dieses Jahr haben wir gelernt, dass Solidarität das ganze Jahr geht, wenn wir wollen. Auf ehrensache.jetzt, nebenan.de oder dresden.de/corona-hilfe könnt ihr eure Nachbarschaft unterstützen, beispielsweise mit Einkaufs- oder Haushaltshilfe. So können Menschen in Quarantäne und schwierigen Situationen bei der Bewältigung von Aufgaben und Erledigungen des alltäglichen Lebens unterstützt werden.
2. Lokal und regional einkaufen
Gerade durch die Corona-Pandemie sind vor allem kleinere, lokale Läden in existenzielle Krisen geraten. Deshalb lassen sich mit dem Kauf eines Weihnachtsgeschenks oder mit dem Kauf der Zutaten für das weihnachtliche Festessen in einem Unverpacktladen oder in einem Weltladen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlage: Diese Läden sind persönlich und beherbergen ein ausgewähltes fair und nachhaltig produziertes Sortiment. So geht Einkaufen ohne Stress, ein regionales Geschäft wird unterstützt und der Erde wird etwas Gutes getan. Regionale Händler können unter anderem hier gefunden werden. Wo und was es außerdem in Dresden zu finden gibt, könnt ihr auf dem Nachhaltigkeits-Stadtplan Quergedacht herausfinden.
Wer mit dem Wegfall der Weihnachtsmärkte die Stände regionaler Produzent*innen vermisst, kann in diesem Jahr erstmals auf dem virtuellen Weihnachtsmarkt fündig werden.
Unverpacktläden in Dresden:
- Lose Dresden (Neustadt)
- 2Gut-Unverpacktladen (Löbtau)
- binnes unverpackt (Striesen)
- Quäntchen (Pieschen)
Weltläden in Dresden:
- Quilombo (Löbtau)
- CONTIGO Fairtradeshop (Altstadt)
- aha Weltläden (Altstadt und Neustadt)
3. Mit Liebe selbst gemacht
Weihnachtsdeko selber basteln
Neues Jahr, neue Deko? Weihnachtsdeko trägt maßgeblich zur Stimmung bei, muss dafür aber nicht neu gekauft werden. Dafür gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet. Am flexibelsten und einfachsten lassen sich Tetrapacks upcyceln. Zuerst müssen die Verpackungen, ausgewaschen und abgetrocknet werden. Danach werden sie zugeschnitten und außen, je nach Zweck, verziert. Ganz nach dem Motto „aus alt mach neu“ können so Windlichter, Geschenkverpackungen und andere weihnachtliche Motive umweltfreundlich hergestellt werden. Außerdem können aus den Tetrapacks Pflanzentöpfe und Vogelfutterstationen entstehen.
Weihnachtsgeschenke zum selber machen
In Zeiten der pandemiebedingten Beschränkungen suchen Groß und Klein nach Beschäftigungen in den eigenen vier Wänden. Die Vorweihnachtszeit biete die Möglichkeit für unsere Lieben etwas zu Basteln oder zu Malen. Sei es eine bemalte Vase, eine verzierte Kerze, ein geknüpftes Armband, selbstgemachte Pralinen oder eine eingerahmte Zeichnung – selbst gemachtes ist ein persönliches und einzigartiges Geschenk. Ideen und Anregungen gibt es z.B. auf utopia.de
4. Nachhaltige Weihnachtsgeschenke
Das größte Geschenk ist die gemeinsame Zeit. Soll es außerdem ein materielles Weihnachtsgeschenk geben, gibt es auch hier einige nachhaltige Optionen. Bei Oxfam und in anderen Secondhandläden lässt sich wunderbar Vintageware besorgen. So bekommen die Kleidungsstücke und andere Gegenstände ein neues Zuhause und bringen der beschenkten Person sicherlich viel Freude. Wo welcher Shop ist findet ihr ebenfalls auf dem Nachhaltigkeits-Stadtplan.
5. In der Weihnachtsbäckerei gibt’s so manche (nachhaltige) Kleckerei…
Für den Backspaß mit der WG oder der Familie findet ihr hier 10 tolle Rezepte für (rein pflanzliche) Plätzchen und Lebkuchen hier. Auch beim Backen kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden. So können Zutaten beispielsweise regional produziert und unverpackt eingekauft werden. Eine Anleitung zum nachhaltigen Backen findet ihr außerdem hier.
Wir wünschen euch eine schöne und nachhaltige Advents- und Weihnachtszeit! Denkt daran, Zeit miteinander zu verbringen. Das ist besonders in der aktuellen Lage das größte Geschenk und außerdem sehr nachhaltig.