In Dresden geht es mit der Nachhaltigkeit nicht voran? Und ob! Das hat der Online-Workshop „Nachhaltigkeit in Dresden. Was geht?“ am 6. November 2020 deutlich gezeigt. Im Rahmen der Zukunftskonferenz Dresdens konnten viele Zahnräder in Richtung nachhaltige Zukunftsstadt in Bewegung gesetzt werden. Gemeinsam mit Tamara Karp, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik Dresden in der Stadtverwaltung und uns, der Lokalen Agenda Dresden, konnten weiße Flecken ergänzt und strategische Ideen gesammelt werden.
Am gut besuchten Workshop nahmen viele wichtige Akteur*innen für eine nachhaltige Zukunftsstadt Dresden teil. Neben Vereinen wie sukuma arts e. V. und dem Konglomerat e. V. waren ebenfalls nachhaltige Unternehmen wie Quartiermeister, das entwicklungspolitische Netzwerk Sachsen und die Projektassistenz der Gartenstadt HELLERAU sowie Co-Working Spaces, wie das impact hub, unter den Teilnehmenden.
Nach einer Blitzlichtvorstellung der Teilnehmenden im Chat, erfolgte eine Einführung durch Julia Leuterer und Tamara Karp. Moderiert wurde die erste Runde des Workshops von unserer Praktikantin Daria Humburg. Allgemein halten wir fest, dass das Online-Format insgesamt gut funktioniert hat und alle Teilnehmenden sich schnell zurecht fanden.
In der Vorbereitung auf den Workshop erstellten Tamara Karp und Daria Humburg gemeinsam eine umfangreiche MindMap, die die Zweige „nachhaltige Stadtverwaltung“, „nachhaltige Stadtpolitik“, „nachhaltige Projekte“ und „nachhaltige Bewegungen“ in Dresden umfasst. Die MindMap wurde, als Vorbereitung, im Voraus an die Teilnehmenden des Workshops versendet. Direkt in der ersten und einleitenden Runde der Vorstellung der MindMap wurden einige Ergänzungen, vor allem zu den Zweigen der nachhaltigen Projekte und Bewegungen, in den Chat geschrieben. Die vielfältigen Ergänzungen machten deutlich, dass sich bereits im Voraus viele Teilnehmende mit der MindMap befasst hatten.
Anschließend an die einführenden Runden, erfolgten vier Impulse zu den vier jeweiligen Zweigen der MindMap im Wechsel zwischen Tamara Karp bezüglich den Prozessen der Stadtverwaltung, Julia Leuterer zur nachhaltigen Stadtpolitik und den Projekten und abschließend Daria Humburg zu den Bewegungen. Nach jedem Impuls bestand Zeit für Fragen, Anmerkungen und Ergänzungen. Diese wurden wiederum über den Chat moderiert. Es wurde deutlich, dass besonders zu den Nachhaltigkeits-Prozessen in der Stadtverwaltung Informationsbedarf besteht. Die Teilnehmenden interessierten sich für den Zeithorizont des Projektes, die weiteren Projektschritte, wie nach Projektende die Umsetzung der Strategie sichergestellt werden wird und ob es Fortbildungen für die Verwaltungsmitarbeitenden geben wird.
Die Koordinatorin Tamara Karp informierte darüber, dass das Projekt momentan zunächst bis Ende 2021 läuft, und anschließend um zwei weitere Jahre verlängert werden soll. Im Anschluss sollte eine feste Stelle hierfür eingerichtet werden, jedoch ist aktuell nicht absehbar, ob dies auch passieren wird. Da die Entwicklung der Strategie jedoch mit dem Fortschreibungsprozess des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes gekoppelt werden soll, könnten Umsetzung und Monitoring der Nachhaltigkeitsstrategie hier ebenfalls angeschlossen werden. Im KEpol-Projekt stehen bis Ende 2021 zunächst quantitative und qualitative Analyse des Status quo, Strategieentwicklungsprozess, sowie dessen Durchführung im Mittelpunkt. Fortbildungen für die Verwaltungsmitarbeitenden wären aktuell noch kein Projektschwerpunkt, könnten jedoch in das Anschlussprojekt ab 2022 integriert werden. Im Bereich Faire Beschaffung besteht eventuell auch bereits vorher die Möglichkeit, ein Angebot für die Verwaltungsmitarbeitenden über die interne Fortbildung zu schaffen. Großes Interesse bestand außerdem zum Thema Beteiligung am Strategieprozess. Hierzu wird es voraussichtlich Möglichkeiten geben, das genaue Format befindet sich aktuell jedoch noch in der Abstimmung.
Der abschließende Themenpunkt des Workshops bestand darin strategische Bedarfe zu sammeln. Vorgeschlagen wurde die kommunale Nachhaltigkeitsstrategie in regelmäßigen Abständen zu evaluieren und einen Bürger*innenbeirat einzuführen. Außerdem wurde vorgeschlagen eine Nachhaltigkeitsstelle im Bürgermeister*innenamt einzurichten. Auch das Wissensmanagement zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der Verwaltung sollte erweitert werden, um Promotor*innen für das Thema zu gewinnen. So viele tolle Vorschläge und Menschen, die bereits jetzt aktiv an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele beteiligt sind! Wir freuen uns sehr über die tollen und bereichernden Ideen von euch.
Im Nachgang des Workshops lässt sich festhalten, dass die MindMap um die einzelnen Bereiche der nachhaltigen Netzwerke und Unternehmen sowie Startups ergänzt werden sollte. Diese spielen für eine kommunale Nachhaltigkeitsstruktur eine große Rolle. Außerdem hatten wir den Eindruck, dass es hilfreich wäre, Informationen über die Nachhaltigkeitsprozesse in der Stadtverwaltung transparenter zu gestalten, da viele Projekte, Vereine und Unternehmen so Anknüpfungspunkte finden könnten. Zudem stellten wir fest, dass in der Stadtpolitik bisher kaum Einträge unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ zu finden sind. Das müssen wir ändern!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmenden, dem Team der Zukunftsstadt Dresden und Tamara Karp als eine der Workshopleiterinnen. Wir bedanken uns auch an dieser Stelle bei smartEvents, die mit der Plattform „hopin“, den reibungslosen Ablauf des Workshops ermöglicht haben. Gemeinsam können wir einiges in Richtung nachhaltige Zukunftsstadt erreichen. Nachhaltigkeit in Dresden? Da geht so einiges!