Gemeinsam mit der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, dem Tourismusverband Dresden, Dresden Marketing und Plant Values luden wir am 28.9. zu einem Symposium „Tourismus mit Zukunft – Dresden auf dem Weg zu einer Nachhaltigkeitsstrategie“ ein.
Mehr als 50 Vertretende der Tourismusbranche folgten der Einladung zu dieser Kooperationsveranstaltung. Wie die Veranstaltung aus unserer Perspektive gelaufen ist und warum sogar ein politischer Antrag Dresden nun zur nachhaltigen Destination machen wird, beschreibt unsere Projektkoordinatorin Christine Mantu.
Im ersten Impuls thematisierte Franziska Kramer von Plant Values die Auswirkungen von Tourismus für eine Region als Destination. Der Tourismus hat zum einen eine große Wirkkraft auf eine Region, ist aber auch vom Erhalt dieser abhängig. Durch den weltweiten Verlust von Artenvielfalt und den Klimawandel ist auch diese Branche im Wandel und zunehmend mit Risiken konfrontiert. Entsprechend kann die Tourismusbrache nicht umhin sich selbst nachhaltiger und resilienter aufzustellen. Auch die Einstellung und Anforderungen, der Reisenden und Urlauber*innen haben sich verändert. Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen die Entscheidung der Kund*innen zunehmend. Die Nachfrage wächst schneller als das Angebot.
Daran anknüpfend stellte Yvonne Bethage ihre inspirierende Arbeit und die bereits 2017 durch den Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. erarbeitete Strategie für Nachhaltigkeit vor, die jetzt höchst erfolgreich umgesetzt wird. Sie zeigte sich sehr erfreut darüber, dass in Dresden nun ebenfalls im Bereich Tourismus eine Nachhaltigkeitsstrategie angegangen wird. Die Region Sächsische Schweiz profitiert von der Ausrichtung als nachhaltiges Reiseziel. Als Best Practice Beispiel stellte Sven Hitzer das Bio-Dorfe Schmilka-Hirschmühle vor. Dieses wurde durch die Transformation sowie durch Investitionen zum Vorbild für Nachhaltigkeit und zum Besucher*innenmagneten.
Das wichtigste in der Kommunikation ist allerdings grüne Klischees zu vermeiden oder zumindest mit einem Zwinkern zu versehen. Nachhaltigkeit hat viele Facetten und soll nicht nur darauf hinweisen, was man selbst schlecht macht oder weniger schlecht machen sollte. So wichtig es ist den eigenen Fußabdruck anzuschauen, ist es ebenso notwendig seine eigenen positiven Hebel zu finden und die eigenen Stärken im Bezug auf Nachaltigkeit auszuspielen. Von der Unterstützung von regionalen Wirtschaftskreisläufen, z.B. dem Biobauern um die Ecke bis hin zur Multiplikatorfunktion von Werten und Ideen kann die Tourismusbranche so viel Gutes tun. Wir freuen uns darauf diese Potentiale gemeinsam zu entdecken.
Die größte Hürde auf dem Weg zu einer nachhaltigen Strategie kann mit fehlendem Wissen und ungenügender Vernetzung beschrieben werden. Daran werden wir in Dresden arbeiten. Best Practice kombiniert mit Wissenstransfer sehen wir als unsere, aber vor allem auch gesamtgesellschaftliche, Aufgabe in der Stadt. Nur gemeinsam können wir uns auf den Weg machen und unser Ziel einer nachhaltigen Entwicklung Dresdens zu erreichen.
Darüber hinaus braucht es allerdings auch begünstigende Rahmenbedingungen und ein Bekenntnis des Stadtrates. Wir bitten alle Fraktionen dieses breite Bündnis zu unterstützen und den Antrag der Grünen Fraktion mit breiter Mehrheit zu beschließen. Nun geht dieser in die Gremien des Stadtrates und wir freuen uns darauf ihn zu begleiten.