Ballern kann jede/r – Wie ihr (Klima)cool ins neue Jahrzehnt kommt, verrät euch unsere Bundesfreiwillige Antonia Bätzold.
Das neue Jahrzehnt kommt immer näher, 2019 neigt sich dem Ende zu und wir blicken auf eine neue spannende Ära. Das Jahresende bietet die Chance anstatt zu knallen das innere Feuerwerk der Erinnerungen zu entzünden und zu reflektieren was uns in diesem Jahr (oder den vergangenen 10 Jahren) am meisten bewegte. Am aktuellsten beschäftigen sich unsere Generationen wohl mit der Klimakrise und ihren Auswirkungen, denn dieser betrifft uns alle – auch an Silvester.
Aber es ist doch nur einmal im Jahr…
Die Feinstaubbelastung durch Feuerwerke ist enorm. Laut Umweltbundesamt werden zum Jahreswechsel rund 4500 Tonnen Feinstaub (Stand 2016) freigesetzt. Das entspricht der Feinstaubmenge, die innerhalb von 2 Monaten durch Straßenverkehr abgegeben wird. Auch leiden alle nichtmenschlichen Tiere unter dem Lärm und den Überresten.
Zwar ist es Tradition die bösen Geister und Dämonen mit tosendem Lärm zu verjagen aber Feuerwerk ist mittlerweile für diese Zwecke einfach nicht mehr zeitgemäß. Leuchtende bunte Formationen am Himmel sind zwar hübsch anzusehen aber die anderen negativen Aspekte sind ebenfalls nicht übersehbar – Lärm, Geruch, Müll und Schadstoffe. Auch die Herstellung belastet die Umwelt.
Wir hätten da ein paar alternative Vorschläge:
1. Mit einer guten Tat ins neue Jahrzehnt
- Die Aktion Brot statt Böller von Brot für die Welt: Unter diesem Motto ruft das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt zum Jahreswechsel zu Spenden auf. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, sagt: „Wir laden dazu ein, das neue Jahr mit einem Geschenk an Menschen in Not zu beginnen. Der Spaß, den ein Feuerwerk macht, ist nur kurz. Die Freude, die durch Teilen entsteht, ist von Dauer.“ Allein in Deutschland werden zu Silvester mehr als 100 Millionen Euro für Feuerwerk ausgegeben.
- Eine Spende für mehr Nachhaltigkeit in Dresden.
- Gebt einem Igel Obdach für den Winterschlaf. Noch immer vermittelt die Igelhilfe Radebeul Igel, die zu schwach oder zu jung sind, den Winter auf eigene Faust zu überstehen. Alles was sie brauchen ist Zeitung, Katzenfutter und einen Hasenstall (Oder eine große andere Kiste mit Häuschen)
2. Traditionen und Rauch: Abschied nehmen von Feuerwerk und Rumgeballer
- Kerzen und gut duftendes Räucherwerk verzaubern ebenso die Atmosphäre. (Salbei gilt traditionell als Reinigungsmittel – auch gegen ungebetenen Spuk im Haus)
- Verjagt lieber mit hausgemachtem Lärm die Geister: wie wärs mit einer Trommelparty mit den Liebsten oder einem kreativ zusammengebauten Garagenorchester mit alten Töpfen und Eimern?
- Für das Neujahrsorakel: Wachs- anstatt Bleigießen.
3. Nachhaltig schmeckt besser
- Die traditionelle Forelle, Fondue oder Raclette gehören für Viele zu einem gelungen Silvesterabend. Dabei sollten die Zutaten unbedingt nachhaltig und qualitativ hochwertig erzeugt worden sein.
- Ein guter Einstieg in ein neues Jahr wäre eine Mahlzeit ohne die Geister dafür leidender Tiere zu beschwören – probiert’s doch mal pflanzlich.
4. Müllfrei in 2020 starten
- Vermeidet Müll. Einweggrille, Plastikbecher und -trinkhalme sind nicht mehr zeitgemäß. Nutzt wiederverwendbares Geschirr, Gläser und Trinkhalme aus Metall, Papier, Bambus oder Metall, Servietten zum waschen
- Auch die Party Deko und Konfetti sollten nicht gekauft werden oder aus Plastik bestehen, macht’s selbst aus Papier und Naturmaterialien! Das spart Geld und Ressourcen und ist obendrauf etwas einzigartiges.
5. Gegen die Langeweile
- Faszinierend, absolut kostenlos und umweltfreundlich: ein Blick in den Himmel. Versperren uns Licht und Smog vom Feuerwerk nicht die Sicht auf den Nachthimmel, können wir unsere atemberaubende Galaxie mit ihren abertausenden Sternen bestaunen. Sternschnuppen für Neujahrswünsche inklusive. Versucht’s doch mal in der Sternwarte Radebeul. Ab dem 3. Januar kann man von dort wieder Sterne beobachten.
- Wer frisch ins neue Jahr starten möchte kann sich ebensogut einen Wellness-Tag allein, mit den besten Freund/innen oder in trauter Zweisamkeit gönnen.
- Listen mit guten Vorsätzen für das neue Jahr erstellen ist eine Beschäftigung, die wir euch nicht ans Herz legen möchten. Große To-Do Listen erzeugen Druck und bergen das Risiko für Enttäuschung und Frust.
Unser Tipp: Nehmt euch kleine Dinge vor, wie nicht mehr im Inland zu fliegen und jeden Flug zu kompensieren. Oder andere messbare Vorsätze wie nur 1x die Woche Fleisch zu verzehren, jeden Tag sich selbst etwas liebes im Spiegel sagen oder jeden Monat etwas neues auszuprobieren. Als Vorsatz haben wir uns vorgenommen auf das Thema der guten Vorsätze zum nachhaltigeren Leben im nächsten Jahr einzugehen. - Silvester in einer Feuerwerksfreien Stadt verbringen, ist ebenfalls eine Möglichkeit ganz still und friedlich in das neue Jahr zu schreiten. In der Landeshuter Altstadt gab es z.B. 2018 anstelle von Feuerwerk mit Smog und Lärm eine Licht und Lasershow. Eine zukunftorientierte Alternative für die Innenstädte – Dresden, wie wärs?
Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt und freuen uns mit euch gemeinsam im nächsten Jahr wieder einiges auf diesem Planeten zu bewirken!