Bei der diesjährigen Europäische Mobilitätswoche zum Thema Fußverkehr warteten die Kooperations-partner/innen in der Stadt mit über 25 Veranstaltungen und Aktionen auf zahlreiche Besucher/innen. Ziel ist es die umweltverträglichen Mobilitätsformen zu entdecken und vor Ort auszuprobieren, die Bürgerinnen und Bürger sollen dazu angeregt werden, die Möglichkeiten einer klimafreundlichen Fortbewegung stärker zu nutzen und in ihren Alltag zu integrieren (auch über die Aktionswoche hinaus).
Begleitend gab es fünf Interviews im Dresdner Amtsblatt zu den Themen Fußverkehr, Carsharing, zu den Kampagnen Zu Fuß zur Schule und Mehr Platz fürs Rad sowie unsere Sicht auf die Verkehrswende.
Energiedialog im Gehen
Am Donnerstag, den 19. September kamen zum Dialog im Gehen unter dem „Dresden auf dem Weg zum Fußverkehrskonzept“ über 20 Interessierte mit auf den Weg vom DREWAG-Treff im WTC zum Neuen Rathaus. Zusammen mit Bau- und Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Verkehrsplaner Andreas Schmitz und Frank Kutzner sowie Matthias Medicus von Dresden zu Fuß e.V. begab sich die Gruppe auf eine Entdeckungstour durch die Dresdner Innenstadt. Dabei konnten bestehende und neue, gut gestaltete aber auch nicht funktionierende Fußwegebeziehungen und -übergänge über Straßen live erlebt und besprochen werden. Beim Fußverkehr liegt die Qualität der Wege und der Verbindungen oft im Detail. Trotzdem ist eine Fußverkehrskonzept auch stadtweit wichtig, um hier die Prioritäten für die kommenden Jahre herausfiltern zu können.
Der Spaziergang endete am Rathaus und die Spaziergänger/innen konnten direkt zur Vorstellung des Arbeitsstandes des Fußverkehrskonzepte mit Diskussion teilnehmen. Die Erstellung des Fußverkehrskonzept ist eine Maßnahme des Verkehrsentwicklungsplanes 2025+, der in einem intensiven Planungsprozess entstand und vom Stadtrat am 20. November 2014 beschlossen. Das Fußverkehrskonzept wird gemeinsam von der Stadtverwaltung, Interessenvertrungen, Fachverbänden, Politiker/innen, beratenden Wissenschaftler/innen und Bürger/innen erarbeitet.
Parking Day vor dem Umweltzentrum Dresden
Am Freitag den 20. September saßen wir am Nachmittag zum internationalen Parking Day unter dem Motto „Kaffeeklatsch statt Autoquatsch“ vor dem Umweltzentrum Dresden. Der Parking Day soll Aktionen zu alternativen Nutzungsmöglichkeiten von Parkplatzflächen inspirieren. Vor dem Umweltzentrum haben wir zwar keine Parkplätze umgenutzt, aber wir haben auf die Spielstraße aufmerksam gemacht und den Raum für die Mieter/innen des Umweltzentrum, Nachbarn und Passanten nutzbar gemacht. So ergaben sich ungewöhnliche Gespräche und neue Bekanntschaften bei Kaffee und Kuchen.
Zeitgleich wurden in Löbtau vom ADFC Flächen umgestaltet und auf der Louisenstraße sowie entlang der Bellingrathstraße in Tolkewitz Parkplätze einmal anders genutzt.
Autofreier Tag auf dem Terrassenufer
Am Sonntag den 22. September gab es am Autofreien Tag von 11 bis 17 Uhr am Terrassenufer mit vielen interessanten Aktionen zum Mitmachen und Ausprobieren. Die Lokale Agenda organisiert ein SpeedDating mit den Akteuren vor Ort und hat „Auf die Couch mit…“ geladen.
Vor dem offiziellen Start des Tagesprogramms hatten die unterschiedlichen Standbetreuer/innen die Möglichkeit bei fairem Biokaffe von Cafe für Alle bei uns ins Gespräch zu kommen, sich zu vernetzen und über nachhaltige Mobilität in Dresden zu reden. Besuch hatten wir vom Rad .i.O., ADFC Dresden, Vertreter/innen des DVB, dem Bau- und Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und der Umweltbürgermeisterin Eva Jähningen. Außerdem haben die Bürgermeister/innen ihre Sprechstunden auf unsere sonnige Couch am Terassenufer verlagert und konnten sich so mit Besucher/innen des Autofreien Tages über das Event, aber auch über darüberhinausgehende Anliegen unterhalten.
Das Couch-Gespräch zwischen Christiane Gloger vom Rad .i.O. und Hannes Liberoth von der DVB hat großes Interesse geweckt. Fragen wie „Wie sieht der Mobilitätsalltag in Dresden in 10 Jahren aus?“, „Wie reagiert die DVB auf den Anstieg des Radverkehrs?“ und „Welche Zukunft hat das Auto?“ wurden diskutiert. Außerdem wurden grundsätzliche Ansatzpunkte zum Umdenken im Mobilitätsverhalten besprochen. Eine Mischung aus sogenannten Push- und Pull-Maßnahmen, also Anreize und klaren restriktiven Regelungen, können das Verkehrsverhalten der Bürger/Innen nachhaltig beeinflussen und verändern. Niedrigere Kosten im ÖPNV und ein verständliches bzw. simples Ticketsystem können die Nutzung von Bus und Bahn attraktiver gestallten. Die höheren Kosten können zum Beispiel durch die Einnahmen von angehobenen Parkgebühren abgedeckt werden. Ebenso wurde über die Idee eines Bürgertickets im Sinne einer Nahverkehrsabgabe philosophiert – ein Sonntag auf dem Terassenufer, autofrei geplant und autofrei weitergedacht!