1. Schokohasen – aber bitte fair!
Schokoladenhasen und -eier gehören zu Ostern einfach dazu. Der Durchschnitts-Schokohase aus dem Supermarkt ist aber in der Regel nur auf Kosten von Umwelt und der Ärmsten zu haben: außen viel problematische Verpackung, innen Schokolade mit Palmöl, Kinderarbeit inklusive.
2017 wurden in Deutschland 200 Millionen Osterhasen produziert. Die wenigsten davon waren bio. Schokohasen gibt es jedoch auch in der Bio- und Fairtrade-Variante.
Da das Rohprodukt Kakao bei uns nicht heimisch ist, muss die Bohne aus fernen Ländern importiert werden. Über 90 % der weltweit konsumierten Schokolade wird in den Industrieländern vernascht, obwohl die wichtigsten Zutaten wie Kakao und Zucker ihren Ursprung in wirtschaftlich benachteiligten Ländern haben.
Dazu ein plakativer Vergleich: Eine Tafel Schokolade lässt sich meist in 24 Stücke teilen. Den Kakaobauern und -bäuerinnen bleiben nach Abzug der Stückchen für den Handel, die Schokoladenfirma, die Verpackungsmaterialien und die übrigen Rohstoffe kaum mehr als der Preis für ein einziges Stück. Produkte mit dem Fairtrade-Gütesiegel garantieren einen Mindestpreis für die Kakaobauern und -bäuerinnen. Viele fair gehandelte Schokoladen werden zusätzlich in Bio-Qualität produziert.
Den Gepa-Osterhasen findest du in fast jedem Biomarkt. In der Verbrauchergemeinschaft haben wir selbst nachgeschaut. Solltest du trotzdem auf herkömmliche Ware zurückgreifen, wirf unbedingt einen Blick auf die Zutatenliste. Die sollte möglichst kurz sein und ohne Palmöl auskommen.
2. Mogelpackung: bunte Eier
Herkunft, Haltung, Haltbarkeit: Normalerweise sind Eier in Deutschland sehr gut gekennzeichnet. Doch ausgerechnet zu Ostern gibt es Ausnahmen: Auf bereits gekochten und gefärbten Eiern suchen die Kunden solche Angaben vergeblich.
Deswegen müssen wir damit rechnen, dass man mit den bunten Ostereiern im Supermarkt die letzten verbliebenen Käfighaltungseier kauft.
Käfighaltung ist in Deutschland eigentlich seit 2016 verboten. Aber rund zehn Prozent der deutschen Eierproduktion kommt noch von Käfig-Hennen, weil derzeit eine Übergangsfrist läuft.
Weil Kükenschreddern grausam ist, findet man seit einigen Monaten in immer mehr Supermärkten auch noch eine weitere Sorte von Eiern: sogenannte „Bruderhahn“-Eier. Sie werden auch unter Bezeichnungen wie „Hahn im Glück“ oder „Spitz & Bube“ angeboten. Die Produzenten dieser Eier werben damit, bei der Zucht ihrer Legehennen auch die männlichen Küken mit aufzuziehen. Normalerweise werden diese Küken getötet, weil sie für die Eierproduktion nicht gebraucht werden. Aus diesem Grund werden für die Eierproduktion allein in Deutschland jährlich mehr als 50 Millionen männliche Küken routinemäßig in den Brütereien vergast oder lebendig geschreddert – dies gilt auch für Bio-Eier. Damit sich die Mast der Hähnchen dennoch für die Betriebe lohnt, werden die sogenannten „Bruderhahn“-Eier teurer verkauft.
3. Deko? Na klar, aber nachhaltig!
Auch das Osternestchen lässt sich nachhaltig bauen. Das grell gefärbte Kunstprodukt sieht eh ganz schön 90er aus. Ostergras ist oft billig gefärbt und die günstigen Osterkörbchen in den Drogerien und Supermärkten stammen in aller Regel eher aus zweifelhafter Produktion. Der nächste Schritt in Sachen nachhaltige Ostern ist also ein biologisch einwandfreies Osternest ohne Chemie im Ostergras.
Das geht zum Beispiel so: Man nehme eine Schale und pflanze ein paar Tage vor Ostern Katzengras ein. Das wächst rasant, sieht grün und schick aus und ist garantiert 100-prozentig natürlich. Natürlich funktioniert auch ein Grasballen aus dem Garten oder ein bisschen Heu vom nächsten Bauern.
Das geht sogar auch lecker: unser Tipp 100 % essbares Osternest mit frischem Grün
Ein schöner Blickfang, essbar und gesund ist Ostergras aus Kresse: Säen Sie 4-6 Tage vor dem Fest Kressesamen in einer flachen Schale auf feuchter Watte aus. Stellen Sie die Schale an einen warmen und hellen Platz (z.B. aufs Fensterbrett). Die Samen in den folgenden Tagen leicht feucht halten, damit die Kresse gut wachsen kann. Auf die Kresse können bunte Ostereier oder Schokoladehasen gebettet werden. Kresse schmeckt köstlich zu Ostereiern oder aufs Butterbrot.
4. Frohe Ostern für alle Lebewesen
Es ist inzwischen bekannt: der CO2-Fußabdruck von Fleisch ist ein Problem. Das Osterlamm ist Sinnbild für den Opfertod von Jesus. Auch heute noch essen viele Christen zu Ostern Lammfleisch. Das ist fast immer mit Tierleid verbunden:
Das konventionelle Lammfleisch, das zu Ostern auf den Markt kommt, stammt von Lämmern, die im Winter geboren und meistens im Stall gemästet werden, um zu Ostern das Schlachtgewicht zu erreichen. Jedes Jahr werden allein in deutschen Schlachthäusern über eine Million Schafe getötet – fast alle davon sind Lämmer.
Wem ein selbstgemachter Nussbraten allerdings zu aufwendig ist, kann es ja mal mit den veganen Braten & Fleischalternativen für die Feiertage probieren, die es in den meisten Vegan-Abteilungen oder im Bio-Markt zu kaufen gibt.
Wer nicht auf den Fleischbraten verzichten möchte, sollte zumindest auf Bio-Zertifizierung und Regionalität der Tierprodukte achten.
5. Nachhaltiges Schenken und Verpacken
Reduce – Reuse – Recycle! Jede/r hat ungenutzte Schätze zuhause rumliegen. Wie wäre es mit einen gebrauchten oder Upcycling-Geschenk? Aus alten Dingen können wunderbare persönliche Geschenke entstehen. Wem Basteln eine Qual ist, kann alternativ sogar mit Geschenken Gutes bewirken. Oder wir schenken unseren Lieben einfach mal etwas Zeit?
Wenn es materielle Dinge sein sollen, dann können wir wenigstens auf die Verpackung achten: Erst wird mühevoll eingepackt, was das Zeug hält, danach wird es gedankenlos aus dem Papier gefetzt. Für die Flut an Geschenkpapier, mit der wir über die Feiertage die Papiertonnen verstopfen, verschwinden ganze Wälder in den Papiermühlen. Dabei gibt es tolle Direkt-Recycling Ideen: Wie wäre es mit dem etwas anderen Geschenkpapier: alte Kalenderblätter, Schnittmuster oder Notenblätter müssen nicht weggeworfen werden. Als Geschenkverpackung sind sie genauso ein Hingucker, wie Landkarten, alte Stadtpläne oder Comics. Mehr Ideen findet Ihr bei Utopia.
Im Übrigen gibt es auch Verpackungsmethoden und Falttechniken, die Klebeband überflüssig machen. Mehr dazu findet ihr hier.