Julia war am 25./26. September auf dem BAM!-Bock auf Morgen Festival 2024 für die Lokale Agenda in Berlin und versucht sich hier mal an einer Zusammenfassung von zwei vollgepackten Tagen.
Bei der als Festival getarnten Konferenz kamen über 450 Menschen zusammen um gemeinsam zu erforschen, wie eine nachhaltigere Marketingwelt aussehen könnte. Dabei wurden Fragen beleuchtet wie
- Wie groß ist der CO2-Ausstoß der (Online-)Werbung und von Social-Media-Kampagnen an sich?
- Für was wird eigentlich Werbung gemacht und wie vergrößert Werbung den Ressourcenverbrauch?
- Kann es eine kooperative Marketingbranche und Unternehmen mit Werten und Haltung geben und wenn ja, wie würde diese aussehen?
Inspiriert haben mich u.a. die Speaker:innen Friedrich Bohn, Maya Göpel, Steffen Erath, Freya Sternkopf, Lars Zirpins, Hans Neubert und Katharina Buchgeister.
Gelernt habe ich unter anderem, dass Social Media inzwischen einen genauso großen CO2-Ausstoß hat wie der gesamte Flugverkehr und dass man statt einem einzigen viralen Reel oder TikTok-Videos auch dutzendfach zwischen Frankfurt und New York hin- und herfliegen könnte. Hier wurde viel hinterfragt, wo etwas an dem Energieverbrauch reduziert werden kann. Ehrlich fand ich aber auch die Auseinandersetzung mit der Frage, was überhaupt noch beworben werden sollte und inwieweit die Marketingbranche hier selbst gestaltend mitwirken kann, indem z.B. Aufträge für klimaschädliche Produkte auch einfach abgelehnt werden können. Eine mutige Debatte, geht es doch um die Daseinsberechtigung einer ganzen Branche.
So ging es auch um die Haltung von Unternehmen und wo Unternehmen sich in die Gesellschaft einbringen können, da sie ja auch Gesellschaft sind. hier hat mich der Vortrag von Norbert Taubken beeindruckt, der zusammenfassend sagt:
- Haltung kommt von Verhalten – Sonst sind es hohle Worte.
- Haltung kommt von innen – Nur was auch im Inneren gelebt wird, ist im Außen authentisch und überzeugend.
- Haltung muss man aushalten – Jede Haltung, die mit Verhalten verbunden wird, wird Reaktionen hgervorrufen, auf die man sich vorbereiten kann.
Abgerundet wurde die Konferenz durch einen Einstieg in die Inner Developement Goals als Hebel zu wirklich nachhaltiger Transformation.
Beeindruckend fand ich die Vielfalt an vertretenen Unternehmen. Klein bis groß, Sustainable Natives und vermeintliche Schwarze Schafen kamen zusammen und sind in den Austausch gegangen. Vertreten waren u.a. WELEDA, VAUDE, Vattenfall, Unilever, hansgrohe, SCHOTT Glas, Jenoptik, followfood und viele andere. Diese zu mischen Wissenschaftler:innen und NGOs finde ich einen spannenden Ansatz und die wertschätzende und einladende Haltung der Organisator:innen holte jeden an seinem Standpunkt ab. Denn schlussendlich stehen wir alle in dieser komplexen Transformation und werden gemeinsam Wege hindurch finden dürfen.