Was sagt eigentlich die Psychologie? Klimakommunikation in Zeiten von Rechtsruck

Wie ist es möglich mit all den verschiedenen Menschen, mit denen ich im Alltag und bei der Arbeit in Kontakt bin, eine Kommunikation über Nachhaltigkeitsthemen zu finden, die sie bei ihren Bedürfnissen abholt und motivieren kann? 

Mit dieser Frage bin ich Ende April in den vom BUND organisierten Workshop zur Klimakommunikation mir den Psycholog:innen Janna Hoppmann und Fabian Hirt von ClimateMind gestartet. Und auch die anderen Teilnehmenden hatten die Möglichkeit ihre kleineren und größeren Kommunikationsproblematiken in der Runde und mit den beiden zu bearbeiten. 

Wir konnten einige Werkzeuge mitnehmen! Dabei waren die sechs von More in Common identifizierten gesellschaftlichen Typen, hilfreiche Gesprächstechniken, die WOOP-Methode und eine Übung zur Realisierung der eigenen Ressourcen.

Überrascht hat mich bei dem Ergebnis einer Studie von More in Common, dass auch innerhalb der gesellschaftlichen Typen „Enttäuscht“ und „Wütend“ viele Menschen Klimaschutz wichtig finden. Das heißt also, wir können miteinander über Klimaschutz reden. Wir müssen dabei nur an unterschiedlichen Stellen ansetzen. Eine Erkenntnis hierbei war, dass vorsichtige Formulierungen, welche versuchen die Bedürfnisse aller Gruppen gleichzeitig einzuschließen, oft dazu führen, dass man niemanden so richtig abholen kann. 

Innerhalb der Gesprächstechniken haben mir die Fragetechniken und das Motivational Interviewing besonders gut gefallen. Hierbei ging es z.B. darum Ambivalenzen widerzuspiegeln, die Bedeutung des Gesagten durch Wiederholen genau zu verstehen, eine konstruktive Gesprächsatmosphäre herzustellen und lösungsorientiert zu diskutieren.

Bis die neu erlernten Methoden leicht von der Hand in die Gespräche einfließen können, ist glaube ich noch ganz schön viel Übung notwendig. Trotzdem bin ich dankbar für den wertvollen Input, die tolle Organisation durch den BUND und das wertschätzende Miteinander unter allen Teilnehmenden!