Sorgearbeit – die vergessene Seite der Ökonomie

Mo. 16. Nov 2020
19:00 - 22:00
Online-Event
Sorgearbeit – die vergessene Seite der Ökonomie

Wird über Wirtschaft diskutiert, so kommt sie kaum oder gar nicht zur Sprache – die Sorgearbeit. Denn noch immer werden die damit verbundenen Tätigkeiten – auch als Care-Arbeit oder (klassisch) als Reproduktionsarbeit bezeichnet – meist als unbezahlte Arbeit in den Privatbereich der Hausarbeit verlagert und von Frauen ausgeführt.

Dabei stehen Arbeiten im Haushalt, insbesondere in der Betreuung von Kindern und alten Menschen komplementär zum Produktionsprozess – ja, sie bilden im Kern die Grundlage aller anderen Arten von Arbeit; und sie haben auch einen enormen Geldwert – bis zu einem Drittel des Sozialprodukts moderner Industriegesellschaften.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Auseinandersetzung mit der Sorgearbeit in feministischen Diskussionszusammenhängen einen großen Stellenwert einnimmt. Zugleich ist in diesem Zusammenhang auch zunehmend von einer „care-revolution“ die Rede, in der Care im Zentrum von Wirtschaft und Gesellschaft stehen soll. Damit hat sie eine wichtige Funktion bei der Transformation der Gesellschaft jenseits der herrschenden neoliberalen Marktlogik.

Auch praktische Erfahrungen – beispielsweise in Lateinamerika – spielen hier eine Rolle, wo insbesondere Frauen Formen einer gemeinschaftlichen Organisation des Reproduktionsprozesses (Stichwort: Gemeinschaftsküchen) im Kontext einer „solidarischen Ökonomie“ entwickeln.

Bildet daher die Auseinandersetzung mit der Care-Arbeit den Schlüssel auf der Suche nach dem „guten Leben“ für alle? Ist diese Auseinandersetzung gar ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer Postwachstumsgesellschaft? Zusammen mit der Referentin Charlotte Hitzfelder vom Konzeptwerk Neue Ökonomie wollen die Veranstaltenden in u.a. diesen Fragen nachgehen.

Kooperationspartner: anders wachsen

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