Zukunftskunst – Die Dresdner Kultur startet einen Nachhaltigkeitsprozess

Wir als Lokale Agenda Dresden sind neue Wege gegangen: Als Kooperationsveranstaltung mit dem Kulturamt, Norbert Rost und Smart Events haben wir ein digitales Symposium geplant und durchgeführt. Unsere Projektkoordination Christine Mantu beschreibt im folgenden Beitrag wie es zu dem Symposium kam und warum wir nun Expertinnen für Browsereinstellungen sind.

Von Wissen in’s Handeln: Eine neue Wirklichkeitserzählung durch Kultur?

Nachhaltigkeit ist kein Trend, kein zusätzliches Thema. Das Prinzip verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen, unserer Luft und unserer Umwelt umzugehen, muss die Grundlage allen Handelns sein. Insbesondere der kulturelle Bereich kann dabei eine besondere Funktion übernehmen: Anders als Politik und Wissenschaft kann Kultur eine neue Wirklichkeitserzählung leisten, kann Ideen und Debatten auf emotionaler Ebene in die Gesellschaft tragen. Denn ginge es nur um das Wissen, wären wir seit den 70er Jahren, seit der Gründung des Club of Rome, vom Wissen ins Handeln gekommen.

Umso mehr haben wir uns gefreut, dass das Kulturamt einen Prozess für die Dresdner Kulturinstitutionen angehen möchte, aus dem eine Nachhaltigkeitsstrategie für die Kultur in Dresden entstehen wird. Unter dem Motto „Zukunftskunst“ wurde ein Fachtag als Auftakt dieses Prozesses geplant. Der Begriff „Zukunftskunst“ wurde von Uwe Schneidewind geprägt. Schneidewind ist Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH. Darum sollte es auch beim Fachtag gehen: Eine Kunst zu entwickeln, die eigene Zukunft selbst zu denken und zu gestalten.

Zoom, Jitsi, WebX oder Hopin?

Durch die Pandemiemaßnahmen schien allerdings der analog geplante Fachtag nicht durchführbar zu sein. Gemeinsam mit Norbert Rost haben wir als Lokale Agenda Dresden die Mitarbeiterinnen des Kulturamtes bestärkt, den Auftakt trotzdem durchzuführen – in einer digitalen Variante. Per Zoom entschieden wir, ein Experiment zu wagen: Ein digitales Symposium. Die Lokale Agenda Dresden wurde beauftragt den geplanten Fachtag ins Digitale zu übersetzen und die technische Koordination zu übernehmen. Wir als Verein verstehen uns nicht als Eventagentur aber der Prozess ist für Dresden so wichtig, dass wir Feuer und Flamme waren, diesen auch im digitalen Raum zu ermöglichen.

Die gemeinsame Planung erfolgte ebenfalls digital und via Telefon. Dabei stießen wir auf einige Herausforderungen, die wir schlussendlich gemeistert haben. In einem DIY-Crash-Kurs lernten wir Vor- und Nachteile unterschiedlicher Software kennen, Technik zu testen, digitale Events zu planen, Menschen für die Software Hopin zu briefen, Browsereinstellungen zu überprüfen und die Hürden der stadtinternen IT kennen.

Auftakt mit Harald Welzer und Gunda Röstel

Den Auftakt markierte ein Sonntagsgespräch zwischen Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden und Mitglied im Rat für nachhaltige Entwicklung und Harald Welzer (Futurzwei). Das Symposium sollte zeigen, was für wunderbare Ansätze es bereits in Europa gibt und diese Best-Practice Beispiele und Inspirationen nach Dresden holen. Dazu gehörten unter anderem die Berlinale, die Oper Lyon sowie Julies Bicycle.

Für alle die, die etwas verpasst haben: Die Inputs werden bald in eine Mediathek auf der Website des Kulturamtes hochgeladen.

Das Kernstück: Gruppenphase

Neben der Übersetzung ins Digitale waren wir als Lokale Agenda mit Anbindung an die lokale Nachhaltigkeitsszene beauftragt. In der Gruppenphase, die am 4. Juni begann, brachten wir Nachhaltigkeitsakteur*innen und Mitarbeitende der Kulturinstitutionen zusammen, um über Hürden, Ansätze und lokales Best-Practice zu sprechen. Niemand muss das Rad neu erfinden, denn es geht darum voneinander zu lernen: Wissenstransfer ist das Stichwort. Die Gruppen wurden nach Arbeitsbereichen der Teilnehmenden sortiert und von Nachhaltigkeitsakteur*innen wie Sukuma Arts e.V., Cambio – e.V., der Materialvermittlung, Plant Values sowie unserem Verein begleitet. Wir freuen uns schon darauf, wenn die Gruppen in die Arbeitsphase übergehen.

Wir danken dem Kulturamt, Norbert Rost und insbesondere Smart Events für diese spannende und lehrreiche Erfahrung. Wir haben Neues ausprobieren dürfen und sind zufrieden mit dem Ergebnis!