Rückblick auf unseren Beitrag zum Dear Future Festival

Alles nur Zuckerschlecken? Erfahrungen und Werkzeuge für gemeinschaftliche Wohnprojekte.

Unter diesem Motto luden wir während des Dear Future Festivals gemeinsam mit dem entstehenden Wohnprojekt Molli aus Löbtau und drei Vertreter:innen des gemeinschaftlichen Wohnens zu einem Podiumsgespräch und anschließenden Worldcafé ein. Zu unserer Freude durften wir uns an einem Sonntag über eine volle Hütte freuen.

Als wir dieses Jahr von Katja vom Zukunftsgestalten e.V. angefragt wurden ob wir uns vorstellen könnten, einen Beitrag zum diesjährigen Thema Gemeinschaft bzw.  “Zusammen groß” zu machen sind wir wie von selbst in die Richtung gemeinschaftliches Miteinander und Wohnen gerutscht. Als nachhaltiger Verein, der bereits seit fast 30 Jahren in der Stadt existiert war es uns schon immer ein großes Anliegen Menschen und Kräfte zu bündeln und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft hier in Dresden zu gestalten. Aus diesem Grund sind wir auch Träger für einige tolle Initiativen und Projekte – wie zum Beispiel das Netzwerk Neues Wohnen in Dresden. 

Die drei Expert:innen u.a. Vertreter:innen der WoGe Dresden eG und des Mietshäusersyndikats stehen entweder privat, oder beruflich mit dem Thema Leben in Gemeinschaft in Verbindung. Während der dreistündigen Veranstaltung teilten sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit uns. Schwerpunkt lag hierbei auf der Frage welche menschlichen Herausforderungen und Krisen entstehen können, wie Lösungsansätze für diese aussehen können und welche Ressourcen Leben in Gemeinschaft schafft.

Durch das Podiumsgespräch führten Christine und Helena. Gemeinsam moderieren macht einfach mehr Spaß! Hierbei schauten sie mit den Expert:innen erstmal auf deren Vergangenheit und erste Berührungspunkte mit dem Thema gemeinschaftliches Wohnen. Wie bei Christine und Helena, war es auch bei den dreien klassisch im WG-Konzept. Danach gründeten die einen ein Wohnprojekt während andere bei der Gründung  scheiterten. Interessant ist jedoch, dass alle das Thema in ihren Beruf oder ihr ehrenamtliches Engagement integrierten. Gemeinschaftliches Wohnen scheint also, trotz Anstrengungen, etwas zu sein, was motiviert.
Anschließend sprachen wir über unerwartete Spannungen, dem Umgang mit Konflikten und Planänderungen und Entscheidungsfindung. 

Mit dieser Sammlung an „Wo kann es überall knallen?“  folgten Lösungsansätze zur Prävention aber auch zur Nachsorge. Hier interessant: die Betriebsküche, ein Mietshäusersyndikat in Dresden, hat einen Konfliktfahrplan erarbeitet welcher auf Nachfrage Gruppen und Gemeinschaften zur Verfügung gestellt wird und wurde. 

Das Podiumsgespräch endete mit einem optimistischen Blick in die Zukunft. Warum lohnt es sich trotz menschlicher Reibungen und Herausforderungen in Gemeinschaft zu leben? Welche Ressourcen schafft dieses Modell? Darauf gab es unterschiedliche Antworten: Politische Motivation, Notwendigkeit in den heutigen Zeiten, einen Beitrag zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung, sowie Wohlbefinden und Fürsorge in einem wertschätzenden Miteinander. 

Nach diesen wertvollen aber auch intensiven Beiträgen war erst mal Zeit zum Durchatmen.

 

 

Die Pause versüßten uns die Mollis mit selbstgemachtem Kuchen und Kaffee/Tee. 

 

 

 

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung, angeleitet von den Mollis, konnten die Teilnehmer:innen in kleinen Gruppen Fragen an die Expert:innen stellen. Dabei wurde uns nochmals bewusst, welche Aktualität dieses Thema hat und wie wichtig es ist, auch über augenscheinlich negativere Seiten des gemeinschaftlichen Lebens zu sprechen um diese so vorbeugen zu können. 

 

Wir sind sehr dankbar, für das Mitwirken der Expert:innen, das Dabeisein der Teilnehmer:innen und die Kooperation mit den Mollis! Und finden: Unsere Veranstaltung war ein voller Erfolg! Viele interessierte Teilnehmer:innen, spannende Beiträge der Expert:innen, leckerer Kuchen, Raum zum Austausch und gute Stimmung. Ein großer Dank gilt auch dem Zukunftsgestalten e.V. für ihre Organisation des Festivals! Für die nachhaltige Entwicklung Dresdens sind die Begegnungsräume, die mit dem Festival geschaffen werden, essenziell! Wir freuen uns auf das nächste Jahr.

Podium Gemeinschaft und Nachhaltigkeit auf der Dear Future Konferenz

Neben der eigenen Veranstaltung waren wir auch in das Diskussionspodium  Gemeinschaftswerk  Nachhaltigkeit involviert. Christine saß für uns auf dem Podium und bekräftigte, dass es vor allem innere Arbeit und viel Reflexion braucht, um die gewachsenen Strukturen zu transformieren und unsere gesellschaftliche Entwicklung nachhaltig gestalten zu können. 

Es braucht die Überwindung von Konkurrenzprinzipien und das gemeinsame Gestalten unserer Zukunft. Allerdings merken wir schnell: Gemeinschaft ist anstrengend und wir werden die existenziellen Herausforderungen unserer Zeit nicht bewältigen können, wenn wir nicht gesamtgesellschaftlich in eine Richtung gehen. Die Dringlichkeit ist bekannt. An jeder Ecke: Biodiversität ist lange im roten Bereich, das 1,5 Grad Ziel werden wir dieses Jahr reißen, unser System hat inzwischen so viele Zielkonflikte erschaffen, dass Lösungen immer komplexer werden. Gewissheiten werden in Frage gestellt. Woran sollen wir uns festhalten, wenn nicht an uns selbst? Also dann lasst uns das Ganze gemeinsam angehen!