Auf einen fairen Kaffee vor dem Dresdner Rathaus

Am 19. September luden wir, gemeinsam mit dem Bündnis Dresden fair.wandeln, dem Ökumenischen Informationszentrum Dresden e.V. und der Landeshauptstadt Dresden zu einer Fairen Kaffeetafel vor dem Rathaus ein.

Seit fünf Jahren trägt die Stadt Dresden den Titel „Fairtrade Town“. Dieses Jubiläum nahm das
Bündnis zum Anlass für ihre Einladung. Etwa 60 Teilnehmende versammelten sich vor der Goldenen Pforte, um sich bei einer Tasse fair gehandeltem Kaffee über einen gerechteren Welthandel und eine nachhaltige Beschaffung der Landeshauptstadt zu informieren.
Georg Clauß, Sprecher des Bündnisses, begrüßte die Anwesenden und stellte fest: „Wir freuen
uns seit fünf Jahren Fairtrade Stadt zu sein, aber wir möchten, dass dem Titel mehr Taten folgen.
In den letzten fünf Jahren gab es außer einem vagen Stadtratsbeschluss und einigen
Mitarbeiterschulungen keine strukturellen Fortschritte beim Einkauf der Stadtverwaltung. Andere
Städte, wie Leipzig, Markkleeberg oder Pirna gehen da schon längst mutigere Schritte.“
Das Bündnis Dresden fair.wandeln setzt sich dafür ein, den fairen Handel und nachhaltigen
Konsum auf lokaler Ebene zu fördern. So wurde neben fairem Stadtkaffee und fairer
Stadtschokolade gemeinsam mit anderen Initiativen auch der Dresdner Nachhaltigkeitsstadtplan
Dresden FairPlant ins Leben gerufen. Die Initiative wird getragen durch eine Steuerungsgruppe, die sich aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung, Einzelhandel, Gastronomie, Zivilgesellschaft, Kirche
und Politik zusammensetzt.

Das Thema nachhaltige Beschaffung steht nicht nur in Dresden auf der Tagesordnung. Im Laufe
des Jahres soll auch das sächsische Vergabegesetz, welches den rechtlichen Rahmen für den
öffentlichen Einkauf der Landeshauptstadt bildet, novelliert werden. Zwar steht eine Reform des
Gesetzes bereits seit 2014 im Koalitionsvertrag, doch passiert ist bisher wenig. Dabei belegen
Studien vom Umweltbundesamt und der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt Landesnetzwerke,
dass Sachsen deutschlandweit mit Schlusslicht bei der nachhaltigen Beschaffung ist. Die Allianz
SACHSEN KAUFT FAIR setzt sich für die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien
bei dem Einkauf von Landes- und Kommunalverwaltungen, Kirchgemeinden und kirchlichen
Einrichtungen ebenso wie öffentlichen Institutionen und staatlichen Unternehmen in Sachsen ein.