Kinder pflanzen Streuobstwiese für den Klimaschutz

Was für ein Spirit in der Luft liegt, wenn junge Menschen voller Tatendrang gemeinsam an einem Thema arbeiten, das ihnen wichtig ist, war am Freitag im Dresdner Norden deutlich zu spüren. Am 5. April fand die zehnte Plant-for-the Planet-Akademie mit der Lokalen Agenda als lokalem Kooperationspartner in Dresden statt. Unsere Projektkoordinatorin Christine Mantu hat ihre Eindrücke festgehalten.

Die diesjährige Plant-for-the-Planet-Akademie fand im Bürgerzentrum Waldschänke in Hellerau statt. Zum Jubiläum konnten wir feststellen: Die Menschen, ob jung oder alt, beginnen die Dringlichkeit des Klimawandels zu begreifen und wollen selbst handeln.

„Dresden auf dem Öko-Trip“ ?

So viele Anmeldungen und soviel Zuspruch haben wir in den Jahren davor noch nicht bekommen. Die Plätze für die kostenlose Akademie waren weit vor Anmeldeschluss ausgebucht, so dass wir statt 40 geplanten Plätzen nun 70 Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gaben, an der Akademie teilzunehmen.
Selbst die MOPO interessierte sich für unsere Aktion und titelte „Dresden auf dem Öko-Trip“.

In der Akademie, die von 9:30 bis 17:30 Uhr geht, werden Kinder und Jugendliche einen Tag lang zu Klimabotschafter/innen ausgebildet. Sie lernen gemeinschaftlich, welche Probleme der Klimawandel verursacht und vor allem, dass es nicht nur darum geht, den Eisbären zu retten, sondern, dass es um unsere menschliche Zivilisation selbst geht. Sie lernen selbst Vorträge zu halten, bekommen Rhetorik-Workshops und können ihr Wissen sowohl an andere Kinder als auch an die Großen weitergeben. Der neunjährige Klimabotschafter Martion Boos hielt zu Beginn den einführenden Vortrag und machte deutlich, worum es geht: Um die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Zivilisation und was wir dagegen tun können. Konkret heißt das:

1. Aufklären, z.B. durch Vorträge halten.
2. Bäume pflanzen.
3. Den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren.

Mehr zur Akademie: Wie funktioniert Plant for the Planet?

Nach einer kleinen Frühstückpause, die liebevoll von dem Zukunftsstadtprojekt „Zur Tonne“ von Stefanie Nünchert und ihrer Kollegin Rosa angerichtet wurde, lernten die Kinder in einem Planspiel Möglichkeiten für eine Zukunft mit fairer Güterverteilung und Weltbürger/innentum kennen. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Kinder und Jugendliche bereits über die Wertschöpfungsketten zwischen dem globalen Süden und dem globalen Norden wissen und wie sie die eigene Priviligiertheit emotional beschäftigt. Zu diesen Themen übten die Kinder nach dem Weltspiel in Gruppen Vorträge.

Währenddessen lieferte die Pastamanufaktur pünktlich das Mittag an: Bio-Pasta, Gemüse-Lasagne und Apfelmichel. Vegetarisch, regional, bio und ratz-fatz alle.

Stop Talking – Start Planting!

Warten auf die Bahn

Nach dem Mittag machten wir uns mit 70 gestärkten und motivierten Kindern und Jugendlichen auf den Weg mit der Bahn zum Kleingartenverein „Grüne Aue“, in der Herr Müller, der Vorsitzende des Kleingartenvereins, Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen sowie die DNN mit den Bäumen und Sträuchern bereits auf uns warteten. Nach einer kurzen Einweisung von Gärtnermeister Volker Croy, ging es nun endlich los. Das Gewusel auf der Wiese war wunderbar und dank der 40 Spaten, die die Landeshauptstadt Dresden für uns bereitgestellt und angeliefert hatte, waren auch alle Bäume und Sträucher innerhalb von 30 Minuten in der Erde. Durch die Pflanzaktion wurde auf der Fläche eine Streuobstwiese geschaffen, an der sich die Mitglieder des Vereins noch lange erfreuen werden. Sie wollen zusätzlich noch eine Blumenwiese aussähen. Die Kinder fragten sehr genau nach, wer sich denn nun um die Bäume kümmern werde. Herr Müller versicherte, dass die Pflege der Bäume und Sträucher im Kleingartenverein gesichert sei. Einen Baum zu pflanzen reicht nicht aus, denn mit einer Überlebensquote von durchschnittlich 20% möchten wir uns nicht zufrieden geben. Diese Bäume sollen uns überleben.

Hier ein Video des MDR zu einer nachfolgenden Pflanzaktion auf der Fläche.

Klimabotschafter/innen braucht das Land

Nach einer Pause mit leckerem Kuchen vom Zukunftsstadtprojekt Zur Tonne fanden sich alle wieder in der Waldschänke ein für den zweiten Teil der Akademie. In diesem hatten die Kinder die Möglichkeit ihre ersten eignen Projekte zu planen und diese in der großen Abschlussveranstaltung zu präsentierten. Viele stolze Eltern hatten sich zur Präsentation in der Waldschänke eingefunden. Einige Eltern hatten vor der Präsentation auch die Möglichkeit genutzt, zum Elternworkshop zu gehen und selbst etwas über Klimaschutz zu lernen. Zum Abschluss der Akademie überreichte Eva Jähnigen stolz die Urkunden an die neuen Klimabotschafter/innen. Frau Jähnigen sprach den Kindern Mut zu und betonte, dass es viele sinnvolle außerschulische Aktivitäten für den Freitag gäbe.

Zusätzlich zu ihrem neu angeeigneten Wissen nehmen die Kinder einen Beutel voll spannender Literatur rund ums Thema Klimaschutz und Bäume pflanzen mit nach Hause.

„None is to small to make a difference“

Diese Akademie hat uns einmal mehr gezeigt, dass Kinder und Jugendliche etwas beitragen möchten und ihre Umwelt auch mit Unterstützung aktiv mitgestalten können. Um es mit Greta Thunberg auszudrücken: „None is to small to make a difference.“ Niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen. Wir habe viele junge Menschen kennenlernen dürfen, die entschlossen sind einen Unterschied zu machen und die bereit sind, auch für ihre eigene Zukunft anzupacken. Nicht nur mit dem Spaten, sondern auch in Zukunft mit einer der stärksten Waffe, die Kinder haben: Ihrer schonunglosen Ehrlichkeit.

Herzlichen Dank!

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei folgenden Unterstützerinnen und Unterstützern, ohne deren Hilfe die Akademie nicht stattgefunden hätte:

Ihre Kinder konnten nicht teilnehmen?

Wir planen aufgrund der großen Nachfrage auch nach Anmeldestopp eine zweite Akademie für Dresden 2019. Sie findet voraussichtlich im Herbst statt. Über unsere Homepage-Beiträge und unseren Newsletter halten wir alle Interessierten dazu auf dem Laufenden.